Marcel Hugo Decker wurde für seine Abschlussarbeit mit dem Titel „Eine Übersicht zur Biologie, entopischen Historie und Waldschutzsituation des Ambrosiakäfers Platypus cylindrus (Fabricius, 1792) (Eichenkernkäfer) sowie einer experimentellen Untersuchung seiner Pilzsymbionten auf autochthonen und allochthonen Holzsubstraten“ mit dem renommierten Förderpreis der Ingrid Weiss / Horst Wiehe Stiftung ausgezeichnet. Der Preis wird von der Deutschen Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie (DGaaE) für eine herausragende wissenschaftliche Arbeit über ein ausschließlich entomologisches Thema vergeben. Da er vor allem Arbeiten bis zur Habilitation oder Dissertation würdigt, ist die Auszeichnung einer Bachelorarbeit eine seltene Würdigung.
Die prämierte Arbeit entstand 2023 an der Professur für Forstentomologie und Waldschutz der Universität Freiburg und beleuchtet umfassend die Biologie, Geschichte und forstliche Bedeutung des Eichenkernkäfers. Neben einer detaillierten Aufarbeitung des aktuellen Wissensstands zur Lebensweise und ökologischen Rolle des Käfers wurden auch seine evolutive Stellung innerhalb der Ambrosiakäfer sowie seine historischen und aktuellen Auswirkungen auf die Forstwirtschaft untersucht. Ergänzend zu dieser Literaturrecherche wurden experimentelle Studien zur Wachstumsgeschwindigkeit seines Pilzsymbionten auf unterschiedlichen Holzsubstraten durchgeführt. Zudem wurde der früheste Schwarmzeitpunkt in Freiburg im Jahr 2023 erfasst und Versuche zur Laborzucht des Käfers durchgeführt. Die Ergebnisse liefern neue Erkenntnisse zur Baumartenwahl des Käfers, zu klimatischen Einflüssen auf sein Flugverhalten sowie zu den Herausforderungen einer kontrollierten Nachzucht unter Laborbedingungen.