Discussion: How to make transformational sustainability changes happen in times of crises
Workshop: “Kommunen gestalten nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung”
Kommunalpolitik und -verwaltung können maßgeblich dazu beitragen, die Gemeinschafts- verpflegung vor Ort nachhaltig zu gestalten und dadurch Klimaschutz, öffentliche Gesundheit und regionale Wirtschaft stärken. Hierzu gibt es verschiedene Instrumente, die kommunale Einrichtungen und Betriebe der Gemeinschaftsverpflegung gemeinsam anwenden können.
Programm des Workshops, mit Angaben der Referent*innen
Zusammen mit dem Städtetag Baden-Württemberg, dem KIT, dem ICN und Universität Freiburg fand die Veranstaltung am 7. November 2024 statt.
Im Workshop wurde zunächst Einblick in verschiedene Beispiele aus der kommunalen Praxis gewährt – von nachhaltiger Beschaffung und Eigenbetrieben (u.a. Freiburg i. Brsg und Au am Rhein) bis hin zu Beratungs- und Ausbildungsangeboten (u.a. Kantine Zukunft/Berlin, KA.Wert/Karlsruhe). Im Anschluss hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, gemeinsam mit den Expert*innen die Übertragbarkeit auf Ihre eigene Kommune zu diskutieren und erste Umsetzungsschritte zu planen.
Da auch Betriebsleiter*innen aus der Gemeinschaftsverpflegung am Workshop teilgenommen haben, hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, im Dialog mit diesen direkt die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für Ihre eigenen Anwendungen zu diskutieren.
Im Nachgang zum Workshop bestand die Möglichkeit, konkrete Anwendungen mit Begleitung und Ko-Finanzierung in Ihrer Organisation durchzuführen. Bei Interesse freuen wir uns auf eine gemeinsame Zusammenarbeit.
In Zusammenarbeit mit dem KIT und dem Städtetag Baden-Württemberg.
KoWerk
Aktuell ist die Pilotphase abgeschlossen und es ist keine Anmeldung mehr möglich. Eine Abschlussveranstaltung und weitere Durchführungen sind in Planung. Um über KoWerk auf dem Laufenden gehalten zu werden kontaktieren Sie bitte nick.andrian@vwl.uni-freiburg.de
Bei KoWerk lernst du, wie du dein bestehendes Unternehmen oder deine Unternehmensidee kooperativ aufsetzen kannst.
Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Modelle für kooperatives Wirtschaften. Wir öffnen gemeinsam den Werkzeugkasten kooperativen Wirtschaftens und sehen uns alle Werkzeuge darin an, damit du im Anschluss das für deine Vision passende Modell selbst entwickeln kannst.
Das heißt: wir gehen mit euch alle relevanten Fragen für die Erstellung eines kooperativen Geschäftsmodells durch (z.B. wie das Beitragsmodell aussehen könnte oder wer wo mitentscheiden darf) und zeigen euch die gesamte Auswahl möglicher Antworten (z.B. ein monatlicher Mitgliedsbeitrag) inklusive bewährter konkreter Methoden (z.B. Excel-Vorlagen zur Betriebskalkulation oder Moderationstechniken). In Einzelarbeit und gemeinsam mit anderen Teilnehmenden wirst du diese Fragen und Werkzeuge in KoWerk auf deine Geschäftsidee anwenden und sie somit konkretisieren.
Außerdem laden wir regionale Praxisbeispiele ein, deren Vertreter*innen zu uns kommen und von ihren Herausforderungen und Lösungen berichten werden. Am Ende des Trainings verfügst du dann über deinen eigenen Werkzeugkasten, also die Grundkenntnisse und -fähigkeiten kooperativ zu wirtschaften. Außerdem hast du eine detailliertere Bauskizze für das, was du eigentlich bauen willst: einen Geschäftsplan für dein kooperatives Unternehmen. Nach der Teilnahme an KoWerk kannst du dein Unternehmenskonzept also selbstständig oder mit gezielter Unterstützung durch Beratung oder Coaching ausfeilen und umsetzen (also aus der Skizze einen richtigen Bauplan fertigen und loslegen).
KoWerk ist jedoch kein Start-up Inkubator (mit Beratung und Coaching in der Gründung). Wir vermitteln Werkzeuge und Kenntnisse für den eigenen Umsetzungsprozess, der durch gezielte Beratung von Dritten ergänzt werden kann.
Das Training gibt einen Überblick und konkrete Tools in folgenden 4 Themenblöcken: Zusammen finanzieren, zusammen entscheiden, zusammen arbeiten & zusammen sein. Die gemeinsame Arbeit an folgenden Themen ist im vorläufigen Modulplan vorgesehen:
- Ziele und Werte deines Projekts und deiner Gemeinschaft
- Aufbau der Organsation, Rechtsform und das Entscheidungsmodell (Zusammen Entscheiden)
- Umfang und die Art der Mitarbeit von Gemeinschaftsmitgliedern (Zusammen Arbeiten)
- Entwerfen eines kooperativen Geschäftsmodells inkl. Kostenkalkulation (Zusammen Finanzieren)
- Gemeinschaftsaufbau und Gemeinschaftspflege (Zusammen Sein)
Die Referent*innen bei KoWerk sind selbst unternehmerisch tätig, oder sie kommen aus der Beratung oder Wissenschaft. Sie haben vielfältige Erfahrungen und Spezialisierungen (z.B. in Rechtsformen, Mitbestimmung oder Geschäftsmodell), und arbeiten auch bei der Entwicklung der Lehrinhalte eng mit uns zusammen.
Mitmachen können
- Einzelpersonen oder Teams
- aus allen Bereichen der regionalen Ernährungswirtschaft
- mit einem bestehenden Unternehmen oder der Idee, ein neues zu gründen
- vorrangig mit einem Unternehmen/einer Unternehmensidee, aber auch ohne
- Wir möchten insbesondere FLINTA*-Personen, BIPoC, Menschen mit Migrationsgeschichte sowie andere marginalisierte und diskriminierte Gruppen dazu ermutigen, sich zu bewerben!
Kosten
- Preis für 10 Einheiten à 4 Stunden inkl. Verpflegung: 250€
- Wir können bedarfsorientierte Stipendien ermöglichen. Ggf. entstehende Kosten für Anfahrt und Unterkunft müssen aber selbst getragen werden. Bedarfe werden im Rahmen des Bewerbungsprozesses abgefragt.
Dieses Projekt wird in Kooperation mit dem CSX Netzwerk und dem Ernährungsrat Freiburg & Region im Rahmen der Entwicklung der Ernährungsstrategie durchgeführt. Diese wird vom Innovationsfonds der badenova gefördert.
Humboldt-Professor Arnim Wiek (Kurzfilm)
Arnim Wiek hat über die vergangenen 15 Jahre wichtige Beiträge zur Entwicklung der Nachhaltigkeitswissenschaft geleistet, insbesondere in den Bereichen Forschungsmethodik, Ausbildungsprogramme und gesellschaftliche Umsetzungsrelevanz. Seine empirischen Forschungsarbeiten reichen von Wassermanagement, über Stadtentwicklung und Klimaschutz bis zur Governance von Nanotechnologie. Seit 2017 befasst Wiek sich hauptsächlich mit Fragen der nachhaltigen Ernährungswirtschaft.
Film über die Humboldt-Professur für Nachhaltige Ernährungswirtschaft (22.04.24)
Wegweiser für nachhaltige ernährungswirtschaftliche Kommunalpolitik
Bisher betrachten nur wenige Kommunen in Deutschland den Ernährungsbereich als Teil ihres kommunalen Wirkungsfeldes. Dabei reichen die Aufgaben von Städten und Gemeinden, beispielsweise im Bereich der öffentlichen Beschaffung, durchaus in ernährungsrelevante Bereiche hinein.
Die neue Publikation (Open Access, März 2024) bietet konkrete Instrumente, mit denen Kommunen zentrale Beiträge zur Ernährungswende in Richtung Nachhaltigkeit leisten können. Die vorgestellten Werkzeuge basieren auf Forschungsergebnissen, die Kommunen gemeinsam mit Wissenschaftler*innen mit Expertise in nachhaltiger Ernährungswirtschaft erarbeitet haben und zeichnen sich daher durch einen starken Praxisbezug aus.
Universität Freiburg – Innovationscampus Nachhaltigkeit
Das Thema passt bestens in die Green City: ein Forschungsverbund zum Thema Nachhaltigkeit. Die Universität Freiburg hat dafür nun – zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – einen Innovationscampus. Es ist der fünfte, den das Land eingerichtet hat.
Badische Zeitung (25.01.2024), Thomas Steiner
Die Universität Freiburg hat jetzt einen „Innovationscampus Nachhaltigkeit“, an dem auch die Humboldt-Professur für Nachhaltige Ernährungswirtschaft durch ein Forschungsprojekte zur Gemeinschaftsverpflegung beiträgt.