Siegelement der Uni Freiburg in Form eines Schildes

Orientierung im Wandel geben

Freiburg, 22.10.2025

„Strategische Orientierungen für Universitäten im 21. Jahrhundert“: Unter diesem Motto hat die Universität Freiburg am 22. Oktober 2025 das Akademische Jahr 2025/2026 im Freiburger Paulussaal eröffnet. In ihrem Grußwort sprach Rektorin Prof. Dr. Kerstin Krieglstein über das Selbstverständnis von Universitäten in einer sich wandelnden Welt und über die bisherigen Erfolge sowie die nächsten Schritte im Wettbewerb der Exzellenzstrategie. Zahlreiche Auszeichnungen, die im Rahmen der Feier verliehen wurden, machten zudem sichtbar, was die strategische Ausrichtung der Universität prägt: eine Kultur des Engagements, der Offenheit und Verantwortung auf dem Campus, in der Stadt und weit darüber hinaus.

Eine Frau mit grauem Haar steht an einem Rednerpult

Rektorin Prof. Dr. Kerstin Krieglstein eröffnet das Akademische Jahr 2025/2026 und richtet den Blick auf die Rolle der Universitäten vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Herausforderungen und ihre Fähigkeit zur Erneuerung. Foto: Jürgen Gocke / Universität Freiburg

Gesellschaftliche Umbrüche, Klimawandel, digitale Transformationen, geopolitische Konflikte, wachsende Demokratie- und Wissenschaftsfeindlichkeit: Universitäten stehen heute vor tiefgreifenden Herausforderungen. Zentral sei daher die Frage, führte Rektorin Kerstin Krieglstein aus, wie Universitäten Forschung, Lehre und Transfer so ausrichten können, dass sie Entwicklungen in Gesellschaft und Wirtschaft aktiv mitgestalten und durch wissenschaftliche Erkenntnisse zu Lösungen beitragen.

Dieser Leitgedanke prägt die gesamtuniversitäre Entwicklung „Vision 2040“ ebenso wie die Teilnahme der Universität Freiburg am Wettbewerb der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. In der ersten Förderlinie mit den Clustern CIBSS und Future Forests erfolgreich, richte die Universität ihren Blick nun „weitaus mutiger und selbstbewusster“ auf die zweite Förderlinie. „Als einzige Universität in Baden-Württemberg sind wir berechtigt, einen Neuantrag zu stellen“, hob Krieglstein hervor. „Diese Chance haben wir mit großer Überzeugung und Engagement ergriffen.“ Der Antrag wird am 12. November 2025 eingereicht. Er ist in die „Vision 2040“ eingebettet – eine auf 15 Jahre angelegte Gesamtstrategie, mit der die Universität Freiburg ihr Ziel verfolgt, sich als forschungsstarke, vernetzte und verantwortungsbewusste Institution weiterzuentwickeln und ihr Selbstverständnis im 21. Jahrhundert neu zu definieren.

Portraitbild von Prof. Dr. Kerstin Krieglstein

„Veränderung muss Teil unserer DNA, unserer gesamten Governance sein; getragen von einer Kultur, die Offenheit lebt und Ermöglichung fördert – nicht im eigenen Dunstkreis der Disziplinen, sondern über den Tellerrand hinaus. Die Zukunft unserer Gesellschaft mitzugestalten, gehört zum Wesen und zu den wesentlichen Aufgaben von Universitäten.“

Prof. Dr. Kerstin Krieglstein

Rektorin, Universität Freiburg

Veränderung als Teil der DNA

„Universitäten geraten in eine Doppelrolle“, betonte Krieglstein. „Sie sind wie die Gesellschaft unmittelbar von den Umbrüchen betroffen, von Teilen der Gesellschaft aber auch zunehmend infrage gestellt und gleichzeitig aufgerufen, maßgeblich zur Bewältigung multipler Krisen beizutragen.“ Die politische und globale Lage zeige, dass Wissenschaftsfreiheit heute kein selbstverständliches Gut mehr sei. Gerade deshalb, so die Rektorin, sei Erneuerungsfähigkeit eine der zentralen Aufgaben von Universitäten und eine der wichtigsten Antworten auf die Herausforderungen, vor denen sie stehen: „Veränderung muss Teil unserer DNA, unserer gesamten Governance sein; getragen von einer Kultur, die Offenheit lebt und Ermöglichung fördert – nicht im eigenen Dunstkreis der Disziplinen, sondern über den Tellerrand hinaus. Die Zukunft unserer Gesellschaft mitzugestalten, gehört zum Wesen und zu den wesentlichen Aufgaben von Universitäten. Die Universität Freiburg bringt dafür alles mit, um eine zentrale Rolle und eine starke Stimme in der europäischen Forschungslandschaft einzunehmen und zu einer resilienteren Zukunft beizutragen.“

Video: Grußwort Krieglstein / CIBSS und Future Forests / Podiumsrunde

Festvortrag, Impulse aus der Spitzenforschung und Podiumsgespräch

Auch der Festvortrag griff die Leitidee der festlichen Eröffnung auf. Prof. Dr. Linda Doyle, Präsidentin des Trinity College Dublin/Irland, sprach unter dem Titel „Forests and Signals. Strategic Orientations for Universities in the 21st Century“ darüber, wie Hochschulen ihre Verantwortung im Zusammenspiel von Forschung, Gesellschaft und Politik neu ausloten können.

Impulse aus der Spitzenforschung setzten Prof. Dr. Jürgen Kleine-Vehn (Exzellenzcluster CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling Studies) und Prof. Dr. Marc Hanewinkel (Exzellenzcluster Future Forests). Beide Exzellenzcluster stehen für den Forschungsansatz, der die Universität Freiburg prägt: komplexe Fragen im Verbund und im Austausch über Disziplingrenzen hinweg zu bearbeiten – mit Erkenntnissen, die wissenschaftlich exzellent und zugleich gesellschaftlich relevant sind. Beim abschließenden Podiumsgespräch diskutierte Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn mit zwei Studierendenvertreter*innen des University College Freiburg (UCF) über das Thema „Gemeinsam Zukunft gestalten“.

Eine Frau mit grauem Haar hält eine Rede

Gastrednerin Prof. Dr. Linda Doyle, Präsidentin des Trinity College Dublin mit einem Festvortrag unter dem Titel „Forests and Signals. Strategic Orientations for Universities in the 21st Century”. Foto: Jürgen Gocke / Universität Freiburg

Video: „Forests and Signals – Strategic Orientations for Universities in the 21st Century“ / Festvortrag von Linda Doyle

Auszeichnungen

Eine große Gruppe Menschen steht auf einer Bühne mit einem Dokument in der Hand.

Die ausgezeichneten Preisträger*innen bei der Eröffnung des Akademischen Jahres 2025/2026. Foto: Jürgen Gocke / Universität Freiburg

Im Anschluss an den Festakt wurden einzelne Mitglieder der Universität für ihren besonderen Einsatz in der Lehre, ihr herausragendes studentisches Engagement und ihr positives Wirken in Verwaltung, Service und Technik ausgezeichnet. Darüber hinaus wurden zahlreiche Preise an Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen vergeben. „Exzellenz entsteht nicht im Vakuum, sie wächst aus einer lebendigen Gemeinschaft, die miteinander in Verbindung steht“, unterstrich Kerstin Krieglstein. Die Auszeichnungen machten sichtbar, worauf die Stärke der Universität Freiburg gründe: „Menschen, die mit Leidenschaft lehren, forschen, sich engagieren und Verantwortung übernehmen – in der Wissenschaft ebenso wie im Campusalltag und dem weiteren gesellschaftlichen Umfeld. Sie alle prägen die Kultur unserer Universität, die auf Offenheit und dem gemeinsamen Willen zur Gestaltung beruht.“

Universitätslehrpreis

Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement

Verwaltungspreis

Alumni-Preis für soziales Engagement

Preis für exzellente Promotionsbetreuung

Bertha-Ottenstein-Preis

Freiburger Förderpreise für Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen

Video: Preisverleihung

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