Siegelement der Uni Freiburg in Form eines Kleeblatts

Trinationale Spezialisierung Biotechnologie

Die Biotechnologie gilt als eine der zentralen Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts, um den globalen Herausforderungen z.B. auf den Gebieten Ernährungssicherheit, Gesundheitsversorgung, Umweltschutz und Klimawandel zu begegnen. Die moderne Biotechnologie ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit der Nutzung von biologischen Bausteinen (Organismen, Zellen oder Biolomekülen) in technischen Anwendungen und industrieller Produktion beschäftigt. Ziel ist die Herstellung und Verbesserung von relevanten Produkten.

Der trinationale Studiengang Biotechnologie wird von den oberrheinischen Universitäten Freiburg im Breisgau, Basel und Strasbourg gemeinsam betreut. Studierende aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland erhalten eine interdisziplinäre Ausbildung auf dem Gebiet der Biotechnologie. Die Lehrveranstaltungen finden überwiegend an der École Supérieure de Biotechnologie de Strasbourg (ESBS) statt, die zur Université de Strasbourg gehört. Einzelne Veranstaltungen werden blockweise an den Partneruniversitäten Freiburg und Basel angeboten. Die verwendete Unterrichtssprache ist in der Regel Englisch.

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Studieninhalte

Biotechnologie nutzt biologische Vorgänge um technische Verfahren zu entwickeln. Biotechnologie ist daher eine interdisziplinäre Wissenschaft, die Biologie, Chemie und Ingenieurswissenschaften miteinander kombiniert. Seit langem verwendete biotechnologische Verfahren sind z.B. das Brauen von Bier oder die Käseherstellung. Die moderne Biotechnologie einen weiten Bereich, z.B. biologische Verfahren bei der Arzneimittelherstellung, Energiegewinnung oder Nahrungsmittelproduktion. Von Seiten der Biologie fließen Erkenntnisse aus den Gebieten Medizin, Molekularbiologie, Mikrobiologie, und Pflanzenbiologie ein. Aus der Chemie liefern die Biochemie und die Analytische Chemie wichtige Beiträge zur Entwicklung. Die anwendungsorientierten Ingenieurwissenschaften wie beispielsweise die Verfahrenstechnik ermöglichen die technische Realisierung eines Produktionsprozesses. Hier kommen zunehmend auch die mathematische Modellierung von Systemen und künstliche Intelligenz zum Einsatz.

Aufbau des Studiums und Abschlüsse

Studierende, die 4 Semester eines grundständigen Bachelors an einer beliebigen Universität abgeschlossen haben, steigen im 1. Jahr an der ESBS ein und können nach zwei Semestern den B.Sc. Biologie der Universität Freiburg erhalten. Nach vollen 3 Jahren an der ESBS wird dann der „Diplôme d’Ingénieur en Biotechnologies” verliehen. Abgestimmt auf den gewählten Schwerpunkt ist es möglich weitere Kurse zu wählen, die zu einem Master of Science führen. Mögliche Diplom/Master Optionen können der nebenstehenden Abbildung entnommen werden. Für Studierende, die einen abgeschlossenen Bachelor mitbringen, ist der direkte Einstieg ins 2. Jahr möglich. In einem viersemestrigen Masterstudiengang kann dann ein Masterabschluss mit den aufgeführten Schwerpunkten erreicht werden. Hier besteht keine Option zum Diplom Ingenieur.

Integration der Industrie

Während des Studiums ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen. Biotechnische Unternehmen sind im Aufsichtsgremium der ESBS vertreten und wirken bei der Gestaltung des Studienplans mit. Praktika haben in diesem Studiengang einen hohen Stellenwert. Neben den vorlesungsbegleitenden Laborpraktika sind externe Praktika (min. 14 Wochen) fest in den Lehrplan integriert. Abgeschlossen wird das Studium mit einer achtmonatigen Masterarbeit, für die sich die Studierenden weltweit ein Forschungslabor im akademischen Bereich oder in der Industrie suchen.

Teile des Lehrstoffes, vorwiegend Praktika, werden blockweise auch in Basel und Freiburg unterrichtet. Die Studierenden verbringen während dieser Kurse zwei bis sechs Wochen an den beteiligten Partneruniversitäten, die auch die Unterbringung organisieren. Die Bachelor und Masterarbeiten werden an einer Universität oder in der Industrie durchgeführt.

Bio-Campus

Berufsaussichten

Karrieremöglichkeiten für Absolventen des Studienganges bieten sich in Forschung und Entwicklung in der Industrie (z.B. Pharma- und Lebensmittelindustrie, Anlagenbau/Umwelttechnik) und an Hochschulen auf allen Gebieten der Biotechnologie. Einstiegsmöglichkeiten finden sich in den Bereichen Produktion, Forschung und Entwicklung, Marketing, Produkt-und Verfahrensentwicklung oder Bioinformatik. Eine weitere Möglichkeit bietet sich auch in entsprechenden Behörden und Ministerien als BeraterInnen und SachbearbeiterInnen für Fragen zu internationalen Entwicklungsprogrammen, angewandten Technologien, zu Umweltproblemen oder zur Ressourcensicherung. Auch der Weg zur Promotion steht offen.

Zahlreiche Industriepraktika und Seminare von FirmenvertreternInnen bieten den ESBS Studierenden die Möglichkeit neben der Universität auch die Industrie kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Die ESBS hat eine aktive Alumni Vereinigung die Kontakte zwischen der ESBS und ehemaligen Studierenden aufrechthält. Dadurch gibt es jede Menge AnsprechpartnerInnen die bereits im Berufsleben stehen. Einmal im Jahr findet ein Alumnitag statt, auf dem ehemalige ESBS-Studierenden nach Straßburg kommen und von ihren Erfahrungen berichten.

Der Master of Science und das französische „Diplôme d’Ingénieur en Biotechnologie“ – sind international anerkannt. Er ermöglicht einen sehr schnellen Einstieg in den Arbeitsmarkt oder in eine Promotion. ESBS-Absolventen:innen finden weltweit in vielen Bereichen interessante Betätigungsfelder, z.B. Forschung und Entwicklung, Management, Qualitätssicherung, Ausbildung.

Dr. Cornelia Klose

Programmkoordination

Amicale

Studierendenvereinigung