Der trinationale Studiengang Biotechnologie wird von den oberrheinischen Universitäten Freiburg im Breisgau, Basel und Straßburg gemeinsam betreut. Studierende aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland erhalten eine interdisziplinäre Ausbildung auf dem Gebiet der Biotechnologie.
Die Studierenden befinden sich die meiste Zeit an der École Supérieure de Biotechnologie de Strasbourg (ESBS) die zur Université de Strasbourg gehört. Hier finden fast alle Vorlesungen statt, auch diejenigen der Dozenten der Partneruniversitäten Freiburg und Basel. Die in der Lehrveranstaltung verwendete Unterrichtssprache ist in der Regel Englisch.
Biotechnologie hat das Ziel technische Verfahren zur Nutzung biologischer Vorgänge zu entwickeln. Biotechnologie ist daher eine interdisziplinäre Wissenschaft, die Biologie, Chemie und Ingenieurswissenschaften miteinander kombiniert. Seit langem verwendete biotechnologische Verfahren sind z.B. das Brauen von Bier oder die Käseherstellung. Heute umfasst die Biotechnologie einen weiten Bereich, der z.B. biologische Verfahren bei der Arzneimittelherstellung, Energiegewinnung oder Nahrungsmittelproduktion umfasst. Auf Seiten der Biologie fließen Erkenntnisse aus den Gebieten Medizin, Molekularbiologie, Mikrobiologie, und Pflanzenbiologie ein. Bei der Chemie liefern die Biochemie und die Analytische Chemie wichtige Beiträge zur Entwicklung. Die anwendungsorientierten Ingenieurwissenschaften wie beispielsweise die Verfahrenstechnik ermöglichen die technische Realisierung eines Produktionsprozesses.
Studierende, die 4 Semester eines grundständigen Bachelors an einer beliebigen Universität abgeschlossen haben, steigen im 1. Jahr an der ESBS ein und können nach zwei Semestern den B.Sc. Biologie der Universität Freiburg erhalten. Nach vollen 3 Jahren an der ESBS wird dann der „Diplôme d’Ingénieur en Biotechnologies” verliehen. Abgestimmt auf den gewählten Schwerpunkt ist es möglich weitere Kurse zu wählen, die zu einem Master of Science führen. Mögliche Diplom/Master Optionen können der nebenstehenden Abbildung entnommen werden. Für Studierende, die einen abgeschlossenen Bachelor mitbringen, ist der direkte Einstieg ins 2. Jahr möglich. In einem viersemestrigen Masterstudiengang kann dann ein Masterabschluss mit den aufgeführten Schwerpunkten erreicht werden. Hier besteht keine Option zum Diplom Ingenieur.
Während des Studiums ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen. Biotechnische Unternehmen sind im Aufsichtsgremium der ESBS vertreten und wirken bei der Gestaltung des Studienplans mit. Praktika haben in diesem Studiengang einen hohen Stellenwert. Neben den vorlesungsbegleitenden Laborpraktika sind externe Praktika (min. 14 Wochen) fest in den Lehrplan integriert. Abgeschlossen wird das Studium mit einer achtmonatigen Masterarbeit, für die sich die Studierenden weltweit ein Forschungslabor im akademischen Bereich oder in der Industrie suchen.
Teile des Lehrstoffes, vorwiegend Praktika, werden blockweise auch in Basel und Freiburg unterrichtet. Die Studierenden verbringen während dieser Kurse zwei bis sechs Wochen an den beteiligten Partneruniversitäten, die auch die Unterbringung organisieren. Die Bachelor und Masterarbeiten werden an einer Universität oder in der Industrie durchgeführt.
Karrieremöglichkeiten für Absolventen des Studienganges bieten sich in Forschung und Entwicklung in der Industrie (z.B. Pharma- und Lebensmittelindustrie, Anlagenbau/Umwelttechnik) und an Hochschulen auf allen Gebieten der Biotechnologie. Einstiegsmöglichkeiten finden sich in den Bereichen Produktion, Forschung und Entwicklung, Marketing, Produkt-und Verfahrensentwicklung oder Bioinformatik. Eine weitere Möglichkeit bietet sich auch in entsprechenden Behörden und Ministerien als BeraterInnen und SachbearbeiterInnen für Fragen zu internationalen Entwicklungsprogrammen, angewandten Technologien, zu Umweltproblemen oder zur Ressourcensicherung. Auch der Weg zur Promotion steht offen.
Zahlreiche Industriepraktika und Seminare von FirmenvertreternInnen bieten den ESBS Studierenden die Möglichkeit neben der Universität auch die Industrie kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Die ESBS hat eine aktive Alumni Vereinigung die Kontakte zwischen der ESBS und ehemaligen Studierenden aufrechthält. Dadurch gibt es jede Menge AnsprechpartnerInnen die bereits im Berufsleben stehen. Einmal im Jahr findet ein Alumnitag statt, auf dem ehemalige ESBS-Studierenden nach Straßburg kommen und von ihren Erfahrungen berichten.
Der Master of Science und das französische „Diplôme d’Ingénieur en Biotechnologie“ – sind international anerkannt. Er ermöglicht einen sehr schnellen Einstieg in den Arbeitsmarkt oder in eine Promotion. ESBS-Absolventen:innen finden weltweit in vielen Bereichen interessante Betätigungsfelder, z.B. Forschung und Entwicklung, Management, Qualitätssicherung, Ausbildung.
Die ESBS (Ecole Supérieure de Biotechnologie de Strasbourg) bietet seit über 20 Jahren den trinationalen Studiengang an und ermöglicht als Auszeichnung das diplôme d’Ingénieur en Biotechnologie durch die Commission des Titres d’Ingénieur.
Seit 2014 gibt es zusätzlich mit der ECPM (Ecole européenne de Chimie, Polymères et Matériaux) den Diplomstudiengang in Chemie und Biotechnologie – der Erste seiner Art in Frankreich.
Der Campus in Illkirch der ESBS ist Hauptstandort für die Vorlesungen. Im Süden von Strasbourg liegt der Campus im Pôle d’Innovation umgeben von international tätigen Unternehmen der Biotechnologie.
Das Ziel der ESBS ist die dreijährige Vermittlung der Ingenieursfähigkeiten, welche Wissen in den verschiedenen Bereichen der modernen Biotechnologie sowie Integrationsfähigkeit in die Gesundheits- und Umweltbranche, sowie in Forschung, Entwicklung und Produktion beinhaltet.
Die Ausbildung zum Bioingenieur beinhaltet ein solides Fundament in den Naturwissenschaften und den Ingenieurswissenschaften, mit Offenheit für Disziplinen wie Wirtschaft, Präsentationsfähigkeiten und Sprachen.
Die Universität Freiburg ist eine der ältesten Universitäten Deutschlands und gehört zu den Spitzenuniversitäten in Rankings deutscher Medien wie zum Beispiel der Zeit. Neben der Betreuung der deutschen Studierenden, führt die Universität Freiburg zum Beispiel die Vorlesungen und Praktika im Bereich Pflanzenphysiologie bei. In diesem Rahmen halten sich die Studierenden für etwa 6 Wochen im zweiten Lehrjahr in Freiburg auf.
Das interdisziplinäre Biozentrum ist das größte naturwissenschaftliche Departement der Universität Basel. Sein Schwerpunkt liegt in der molekularen und biomedizinischen Grundlagenforschung und Lehre. Gut vernetzt mit Partnern aus Akademia und Industrie, nimmt das Biozentrum national und international eine Spitzenstellung ein. Dort finden Vorlesungen und Praktika im Bereich der Mikrobiologie statt.
Die Fachhochschule Offenburg genießt einen hervorragenden Ruf unter anderem auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik in dem die maschinelle Steuerung biotechnologischer Prozesse untersucht wird. Die Studierenden profitieren von individueller Betreuung durch die Dozenten und umfangreichen Serviceleistungen sowie einer engen Verbindung mit der regionalen Wirtschaft. In Offenburg finden zwei Wahlmodule über insgesamt acht Wochen statt.
Die überschaubare Zahl von ca. 40 Studierenden je Jahrgang gewährleistet eine individuelle Betreuung durch die Dozenten, so dass die angegebene Studiendauer von sechs Semestern in der Regel eingehalten wird. Die persönliche Atmosphäre fördert zudem die Entwicklung von Soft Skills wie Kommunikations- und Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und soziale Kompetenz. Außerdem führt der ständige Kontakt zwischen den verschiedenen Nationalitäten zu einem unkomplizierten Umgang mit den Sprachen und zu einer offenen Grundeinstellung gegenüber Neuem und Fremden, so dass ESBS-Absolventen heute auf der ganzen Welt tätig sind.
Die Amicale ist die Fachschaft des Studiengangs Biotechnologie. Sie fördert, organisiert und finanziert Veranstaltungen des Studentenlebens. Desweiteren steht die Amicale gemeinsam mit den Delegierten der Jahrgänge mit der Administration und den Lehrpersonal in Kontakt.
Gemeinsam mit dem Studierendenbüro des Télécom PC kümmert sie sich jedes Jahr um den Empfang und die Integration der Erstsemester. Eine große Rolle spielt dabei auch das etablierte Patenschaftssystem. Dieses setzt sich über Generationen hinweg und bietet Studierende im ersten Semester die Aufnahme in eine „Familie“. Die Rolle der Familie ist die Unterstützung während der Integration und während Studium durch beispielsweise hilfreiche Tipps und Erfahrungsaustausch.
Außerdem organisieren gemeinschaftliche Abende im Studierendenfoyer, Sportausfahrten und gelegentlich Aktionen zum Nikolaustag, Valentinstag oder schönem Wetter. Das Studierendenfoyer liegt direkt auf dem Campus und besteht aus einem großen Saal mit Küche und Bar, einem Billiard- und Tischkickerraum, Kraftraum, Musikzimmer, Waschsalon und Toiletten. Also alles, was man als Studierenden neben der Uni braucht.
Alle vier Partneruniversitäten entsenden Lehrpersonal an die ESBS und halten Lehrveranstaltungen an den Partnerorten an.
„Im Vergleich zu Deutschland ist das Studium in Frankreich und an der ESBS durchstrukturierter, sodass man sehr viel lernen kann. Im Vergleich mit dem Grundstudium an der Uni Heidelberg, kann die ESBS definitiv mithalten. Ich profitiere immer noch von der Kombination aus beiden Studienprogrammen und Lehrmentalitäten“
Kai te Kaar (Abschlussjahrgang 1995, Vice President & Head of Oncology at QIAGEN)
„Die ESBS verfügt über exzellente Kontakte zur Industrie, an die man nirgendwo anders herankommt.“
Alumni Abschlussjahrgang 2007
„An der ESBS lernt man, mit Stress umzugehen und hartnäckig zu bleiben. Dies zahlt sich im späteren Leben aus.“
Alumni Abschlussjahrgang 2014
„Die ESBS hat mir geholfen, mich auf persönlicher Ebene weiter zu entwickeln, was ich mit einem Studium in Deutschland nicht erreicht hätte.“
Alumni Abschlussjahrgang 2016
Die „Nouvelle Génération des Biotechnologistes (NGB)“ vereint Studierende und junge Wissenschaftler der Biotechnologie.
Die NGB organisiert regelmäßg Vorträge, Diskussionsrunden und Führungen in Instituten oder Unternehmen. Dabei bilden die Studierende der ESBS einen großen Teil des Vorstandes der NGB.
Vier Semester Studium (120 ECTS) in einem Studiengang der Lebenswissenschaften und nachgewiesene Deutsch-Kompetenzstufe C1 sowie Englisch B2 (nicht notwendig bei deutsches Abitur bzw. österreichische oder schweizerische Matura).
sowie nachgewiesene Englischkenntnisse auf Kompetenzstufe B2 oder deutsches Abitur bzw. österreichische oder schweizerische Matura
Ausschlaggebend für die Zulassung sind die Bewerbungsunterlagen und ein Auswahlgespräch an der Universität Freiburg. Zugang haben Studierende, die mindestens 4 Semester oder 120 ECTS Punkte in einer biologischen Fachrichtung vorweisen können. Es werden Bewerber aus naturwissenschaftlichen oder ingenieurwissenschaftlichen Fachbereichen berücksichtigt.
Bewerbungsunterlagen:
Unmittelbar vor dem eigentlichen Unterrichtsbeginn finden obligatorische Intensivsprachkurse in Englisch und Französisch statt. Start der Sprachkurse ist in der 1. Septemberwoche. Die regulären Vorlesungen beginnen in der Regel Ende September.
Poster: Trinationaler Studiengang Biotechnologie (deutsch, PDF, 1.3MB)
Vorstellung des Master-Programms (deutsch, PDF, 1.7MB)
Zulassungsordnung (deutsch, PDF, 93kB)
Prüfungsordnung (deutsch, PDF, 122kB)
Studienplan (PDF, 117kB)
Antragsformular (deutsch, PDF, 59kB)
Webseite des Studiengangs der Universität Straßburg
Webseite des Studiengangs der Uni Freiburg
Homepage der Hochschule Offenburg
Homepage des Biozentrums der Universität Basel
Homepage der „Nouvelle Génération des Biotechnologistes“ (NGB)
Homepage der Fachschaft Amicale der ESBS
Homepage des Ehemaligen-Vereins der ESBS