Siegelement der Uni Freiburg in Form eines Kleeblatts

Apl. Prof. Dr. Weertje Willms

Portrait von Professorin Dr. Weertje Willms.

Neuere Deutsche Literatur | Professur Zink

Profil

In Forschung und Lehre arbeite ich als kulturwissenschaftlich orientierte Literaturwissenschaftlerin mit einem Fokus auf Gegenwartsliteratur und unterschiedlichen theoretisch-methodischen Schwerpunkten: Genderkonstruktionen; inter- und transkulturelle Zusammenhänge; Komparatistik zwischen deutscher und russischer Literatur/Kulturbeziehungen zwischen Deutschland und Russland; Ausprägungen des gesellschaftlichen Diskurses an der Schnittstelle zwischen Literaturwissenschaft und Sozialpsychologie; Artistic Research in Bezug auf literarisches Schreiben und Aufführungspraxis. Kreative, forschende Praxis integriere ich in die Lehre, die mir besonders am Herzen liegt.

Forschungsschwerpunkte

  • Deutsche Literatur (Drama, Lyrik, Narrativik) vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart im europäischen Kontext, mit einem Fokus auf der Gegenwart
  • Deutsch-russische Literatur- und Kulturbeziehungen
  • Kinder- und Jugendliteratur
  • Inter- und Transkulturalität, Kulturvergleich, Kulturtransfer, Mehrsprachigkeit, Postkolonialismus, Dekolonisierung
  • Diskursforschung, Erinnerung und Gedächtnis
  • Gender-Studien, Männlichkeitsforschung, Intersektionalität
  • Literarisches Schreiben, Aufführungspraxis und Literaturvermittlung

Curriculum Vitae

seit 2021Sprecherin der Graduiertenschule Humanities (GSH) der Universität Freiburg
seit 2014Außerplanmäßige Professorin für Neuere deutsche Literatur mit den Schwerpunkten Interkulturelle Literaturwissenschaft und Komparatistik
2006Habilitation an der TU Berlin (Neuere deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft)
1999Promotion an der LMU München (Sozialpsychologie und Germanistik)

Lehre im WiSe 2025/2026

Projekte

Laufendes Projekt

Dekolonisierung des kulturellen Gedächtnisses in der Literatur afrikanischer Autor:innen und Autor:innen mit Afrikabezug

Abgeschlossenes Projekt (2018–2021)

Literarisches Schreiben und wissenschaftliche Analyse

Abgeschlossenes Projekt (2014–2024)

Kulturtransfer und ‚kulturelle Identität‘ – Deutsch-russische Kontakte im europäischen Kontext

Abgeschlossenes Projekt (2012)

Experimentelle Poesie in Russland und Deutschland

Promotionen

Laufende

Charlotte Murphy„In Sidurs Atelier. Der nonkonformistische Bildhauer und Künstler Vadim Sidur zwischen sowjetischer Kulturpolitik und transnationaler Vernetzung“ (Teambetreuung mit Prof. Dr. Dietmar Neutatz, Universität Freiburg)
Dora Kelemen„Frauendarstellungen in der DDR- und UdSSR-Kriegsprosa über den Zweiten Weltkrieg“
Rebecca Heinrich„Maskulinität, Heldentum und HIV/AIDS in der deutschsprachigen Literatur“
Lisa Blitz„Literarische Dystopien im deutschsprachigen Raum von 2000 bis heute“
Vandana Rani„Ökologie in der Jugendliteratur: Eine vergleichende Studie der Hindi-Literatur und der deutschsprachigen Literatur des 21. Jahrhunderts“
Sophia Elsäßer„Philialogien. Korrespondenzen schriftstellerischer Freundinnenschaft nach 1945“

Abgeschlossene

Ursula Ziaja„The Function of Form in German-English Poetry Translation – A Fertile Ground for Creativity“ (gemeinsam mit Prof. Dr. Brigitte Halford, Freiburg). (Die Arbeit ist 2019 unter dem Titel Weaving Patterns. The Function of Form in Creative German-English Poetry Translation erschienen.)
Anna Danneck„‚Mutterland der Civilisazion und der Freyheit‘. Das Frankreichbild von Heinrich Heine in Lyrik, Versepik und Briefen“ (Die Arbeit ist 2020 unter dem Titel „Mutterland der Civilisazion und der Freiheit“. Frankreichbilder im Werk Heinrich Heines bei Königshauses & Neumann erschienen.)
Frauke Janzen„Rhetoriken der Opferkonstruktion im literarischen Flucht- und Vertreibungsdiskurs der BRD seit 1945“ (Die Arbeit ist 2021 unter dem Titel Flucht und Vertreibung im literarischen Diskurs der BRD. Rhetoriken der Opferkonstruktion bei Vandenhoeck & Ruprecht erschienen.)
Dorine Schellens„‚Citaty iz raznych kontekstov‘: Die Rezeption des Moskauer Konzeptualismus als Kulturtransfer zwischen Russland, Deutschland und den USA seit der Perestroika“ (Die Arbeit ist 2021 unter dem Titel Kanonbildung im transkulturellen Netzwerk. Die Rezeptionsgeschichte des Moskauer Konzeptualismus aus deutsch-russischer Sicht im transcript-Verlag erschienen.)
Astrid Shchekina-Greipel„Kulturtransfer unter totalitären Bedingungen am Beispiel der Rezeption von Böll und Grass von 1953–1985“ (gemeinsam mit Prof. Dr. Elisabeth Cheauré, Freiburg, im Rahmen des IGK 1956). (Die Arbeit ist 2021 unter dem Titel Deutsch-sowjetischer Kulturtransfer unter totalitären Bedingungen. Heinrich Böll und Günter Grass in der Sowjetunion (1953–1985) im ibidem-Verlag erschienen.)
Katja Plachov„Der Kulturvermittler René Fülöp-Miller“ (gemeinsam mit Prof. Dr. Elisabeth Cheauré, Freiburg, und Prof. Dr. Ljudmila Polubojarinova, St. Petersburg, im Rahmen des IGK 1956). (Die Arbeit ist 2022 unter dem Titel Kulturakteur. Netzwerker. Stratege. René Fülöp-Miller als Vermittler russischer Kultur im 20. Jahrhundert im Fink-Verlag erschienen.)
Melanie Dannhorn„Die Vernetzung deutscher und russischer Künstler mit Schriftstellern in avantgardistischen Kulturzeitschriften 1910–1933“ (Die Arbeit ist 2023 unter dem Titel Das eigene Fremde. Russland in den expressionistischen Zeitschriften Der Sturm und Die Aktion (1910–1932) im Fink-Verlag erschienen.)
Anna Sator„Geschlechterdiskurse in deutschsprachigen Reiseberichten über die frühe Sowjetunion als Produkt und Medium des Kulturtransfers“ (Verfahren abgeschlossen)

Publikationen

Monographien

  • Geschlechterrelationen in Erzähltexten der deutschen und russischen Romantik. Georg Olms, Reihe Literatur im interdisziplinären Dialog, Hildesheim 2009.
    Die Untersuchung vergleicht Erzähltexte weiblicher und männlicher Autor/innen der Romantik aus Russland und Deutschland unter dem Aspekt von Männlichkeits- und Weiblichkeitskonstrukten und Geschlechterbeziehungen. Die Verflechtungen von Geschlecht und Nation, die sich aus den unterschiedlichen Perspektivierungen der weiblichen und männlichen sowie der russischen und deutschen Autor/innen ergeben, legen gesellschaftspolitisch brisante diskursive Konstrukte aus der Zeit um 1800 offen.

  • Die Suche nach Lösungen, die es nicht gibt. Gesellschaftlicher Diskurs und literarischer Text in Deutschland zwischen 1945 und 1970. Königshausen & Neumann, Reihe Epistemata, Würzburg 2000.
    Das Buch fragt, welchen Stellenwert die NS-Vergangenheit im Diskurs und kollektiven Gedächtnis der deutschen Nachkriegsgesellschaft im Laufe der ersten Jahrzehnte nach 1945 hatte. Hierzu werden literarische Werke als Dokumente des gesellschaftlichen Diskurses betrachtet, die in ihrer Tiefendimension die Rekonstruktion kollektiver Identitätsbildungskonzepte erlauben. Durch die Analyse eines großen Korpus der am breitesten rezipierten literarischen Werke, die nach ihrer Relevanz im Literatursystem, in der Presse und in Bildungsinstitutionen ausgewählt wurden, werden die Konjunkturen der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus im literarischen Diskurs der Nachkriegszeit auf thematischer und ästhetischer Ebene rekonstruiert. Dabei lassen sich drei Phasen identifizieren (1945–1955, 1955–1960, 1960–1970), in denen – in Wechselwirkung mit den gesellschaftspolitischen Entwicklungen und außerliterarischen Diskursen – jeweils andere Sinnstiftungsangebote und Mythen in Bezug auf den Nationalsozialismus geschaffen wurden, welche bis heute im kollektiven Gedächtnis in Deutschland erkennbar sind.

Herausgeberschaften/Editionen

Aufsätze

Belletristisches, Journalistisches und Rezensionen

  • Interview zum Leben Jugendlicher in der ehemaligen Sowjetunion. NDR 1, 25.5.1994.
  • „Vadim und Sergej aus Kostroma“. In: Detlef Peters (Hg.): Geschichten von Damals und Heute auf dem Lande. Schaalby 1993, S. 57-62.
  • „Jungsein in Moskau“. Radiosendung für den Sender Freies Berlin, Juli 1993.
  • Interview zum Leben Jugendlicher in der ehemaligen Sowjetunion. Hessischer Rundfunk, Dez. 1992.
  • Hallo Moskau! Als Studentin in der Sowjetunion. Gardez! Verlag, Mainz 1992.

  • Rezension zu: Julia Genz: Wissenschaftlich arbeiten mit kreativen Techniken. Reihe ‚Stark fürs Studium‘. utb/Brill/Schöningh, Paderborn 2025. In: Zeitschrift für Germanistik, 3/2025, S. 734–735.
  • Rezension zu: Yeonmi Park: Mut zur Freiheit. Meine Flucht aus Nordkorea. Goldmann TB, München 2015. In: jos fritz, Buchtipps für LeserInnen, Winter 2016, S. 26.
  • „‚Immer geht es um Grundfragen der Menschheit‘. Die Freiburger Literaturprofessorin Weertje Willms über das Schenken von Büchern, zeitlose Themen und die Rückkehr des Erzählens“. In: Mittelbadische Presse, 16.12.2014.
  • „‚Zwischen meinem Gestern und dem möglichen Morgen‘. Julya Rabinowich ist auch in ihrem zweiten Buch „Herznovelle“ auf der Suche nach einer Identität zwischen zwei Welten“. Rezension zu Julya Rabinowichs Herznovelle“. In: literaturkritik.de, Ausgabe Perspektiven der Interkulturalität, April 2011.
  • Rezension zu: Mechthild Bereswill, Michael Meuser, Sylka Scholz (Hgg.): Dimensionen der Kategorie Geschlecht: Der Fall Männlichkeit. Westfälisches Dampfboot, Münster 2008. In: Zeitschrift für Frauenforschung & Geschlechterstudien, 26,2/2008, S. 119-121.
  • Rezension zu: Hartmut Radebold: Abwesende Väter. Folgen der Kriegskindheit in Psychoanalysen. Unter Mitarbeit von Hildegard Radebold. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001. In: Wolfram Mauser, Joachim Pfeiffer (Hgg.): Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse, Bd. 22: Trauer. Königshausen & Neumann, Würzburg 2003, S. 306-308.
  • Rezension zu: Jindřich Štyrský: Emilie kommt im Traum zu mir und andere erotische Prosa. Neue Kritik, Frankfurt a.M. 1994. In: Prager Zeitung, Nr. 40, 1996.
  • Rezension zu: Jochen Missfeldt: Solsbüll. Langewiesche-Brandt, Ebenhausen 1989. In: Schleswiger Nachrichten, 02.10.1989