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The Epistemic Injustice of Genocide Denialism

Knowledge and Ignorance, Power and Politics: Freiburg Workshops in Political Epistemology
Buchsymposium zu Melanie Altanian:

22 November 2024, 18:15-20:00
Peterhof, Raum 4

Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
Anmeldung (verpflichtend, Platzzahl begrenzt): political_epistemology@ucf.uni-freiburg.de

Mit Kommentaren von:
Glenn Anderau (Universität Zürich)
Hilkje Hänel (Universität Potsdam)
Sebastian Schmidt (Universität Zürich)

Moderiert von: Frieder Vogelmann (Universität Freiburg)

Das Thema der Völkermordleugnung ist gegenwärtig wieder in der öffentlichen Diskussion vorzufinden. Häufig bemühen sich nicht nur die Täter und Täterinnen um eine argumentative Rechtfertigung ihrer Verbrechen mithilfe von Rationalisierungen, Relativierungen oder Trivialisierungen, sondern auch realpolitisch motivierte Dritte, die ihrer – durch internationale Konventionen festgelegten – Verantwortung nicht nachkommen wollen, Genozide zu verhindern und wirksam einzugreifen. Allerdings ist das Thema der Völkermordleugnung auch für vergangene Verbrechen relevant; sie stehen im Fokus des neuen Buches von Melanie Altanian.

Inwiefern verletzt Völkermordleugnung die Würde der Opfer und stellt einen Angriff auf Wahrheit und Erinnerung dar? In The Epistemic Injustice of Genocide Denialism (Routledge 2024) durchdenkt Melanie Altanian die Beziehung zwischen diesen normativen Begriffen und Urteilen mithilfe von Konzepten und Theorien aus der Debatte um epistemische Ungerechtigkeit. Dies ermöglicht ihr, die schädlichen Mechanismen und Wirkungen insbesondere systematischer, staatlich geförderter Völkermordleugnung genauer als epistemische Unterdrückung zu erfassen. Diese soll es Opfern/Überlebenden sowie deren Nachfahren erschweren oder verunmöglichen, an gesellschaftlichen Deutungs- und Wissenspraktiken teilzuhaben, die sich auf ihre vergangenen und gegenwärtigen Gewalterfahrungen beziehen. Dadurch werden jene Machtbeziehungen langfristig aufrechterhalten, die durch den Genozid maximal konsolidiert wurden.

Zu Beginn der Veranstaltung gibt die Autorin einen kurzen Überblick über das Buch und stellt dessen zentralen Thesen vor. Anschließend wird es einen Austausch mit drei eingeladenen Gästen geben: Sebastian Schmidt und Glenn Anderau von der Universität Zürich, sowie Hilkje Hänel von der Universität Potsdam. Im letzten Teil der Veranstaltung wird die Diskussion für Fragen aus dem Publikum geöffnet. Die Veranstaltung wird moderiert von Frieder Vogelmann, Professor für Epistemology and Theory of Science an der Universität Freiburg.

Die Veranstaltung wird organisiert von Melanie Altanian und Frieder Vogelmann, im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe für Politische Erkenntnistheorie – „Knowledge and Ignorance, Power and Politics: Freiburg Workshops in Political Epistemology”.