Siegelement der Uni Freiburg in Form eines Kleeblatts

Termine

1. November 2025 – 15. Januar 2026
Deklaration von Studienleistungen
Alle germanistischen Studiengänge

Die Studienleistungen unserer Studiengänge für das Wintersemester können im o.g. Zeitraum via HISinOne deklariert werden.

Studierende der Pädagogischen Hochschule und Studierende des M.Ed., die Leistungen nachholen müssen, verwenden zur Deklaration aller ihrer Leistungen bitte das entsprechende Formular.

Dezember

24. Dezember 2025–6. Januar 2025
Weihnachtspause
Der Universität Freiburg

Die diesjährige Weihnachtspause der Universität Freiburg dauert vom 24. Dezember 2025 bis zum 6. Januar 2026. In dieser Zeit findet keine Lehre statt. Das Deutsche Seminar und unsere Bibliothek bleiben entsprechend geschlossen.

Am 7. Januar 2026 wird der Lehrbetrieb fortgesetzt, unsere Bibliothek ist dann wieder zu den regulären Öffnungszeiten geöffnet.

Januar

Ringvorlesung | 7. Januar 2026 |  20:15 Uhr | HS 1015 (KG I)
In der Schule des Sehens: Rilkes Neue Gedichte (1907) und Der Neuen Gedichte anderer Teil (1908)
Prof. Dr. Werner Frick (Deutsches Seminar, Universität Freiburg)

Im Rahmen der Ringvorlesung Rainer Maria Rilke. Eine Hommage zum 150. Geburtstag des Dichters von Studium generale und Deutschem Seminar hält Prof. Dr. Frick einen Vortrag:
Die beiden 1907 und 1908 veröffentlichten Sammlungen Neue Gedichte und Der Neuen Gedichte anderer Teil gelten zusammen mit den 1910 publizierten Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge als Hauptwerke von Rilkes mittlerer Schaffensperiode. In diesen (überwiegend in Paris entstandenen) Zyklen, die viele der bis heute bekanntesten Gedichte des Autors enthalten – Der Panther, Das Karussell (Jardin du Luxembourg), Archaïscher Torso Apollos, Römische Fontäne, L’Ange du Méridien (Chartres), Blaue Hortensie, Die Flamingos, Der Ball, Selbstbildnis aus dem Jahre 1906 u.v.a. –, gelangt Rilkes dichterische Sprache in ihr Eigenstes und zu ihrer Version lyrischer Modernität als einer ‚Schule des Sehens‘. In textnahen Lektüren wird der Vortrag in diese Galerie exquisiter Gedichte auf Pflanzen, Tiere, Artefakte einführen und einige ihrer wesentlichen Bezüge erläutern: Rilkes aemulatio mit Vorbildern der Bildenden Kunst (von antiken Skulpturen und gotischen Kathedralen bis zu Rodin, Cézanne, van Gogh und Paula Modersohn-Becker), seine quasi-phänomenologische Adaptation von Formtraditionen des Stilllebens und des ‚Dinggedichts‘, seine Nähe zu Positionen des Symbolismus und Imagismus, vor allem aber: seine Thematisierung des Sehens und Schauens, Wahrnehmens und Wahrgenommen-Werdens als eines ästhetischen, ethischen und existentiellen Aktes der Anverwandlung der Welt und ihres Widerklingens im „Weltinnenraum“ der Poesie.

Gastvortrag | 13. Januar 2026 |  12:15 Uhr | HS 1137 (KG I)
Didos Suizid bei Veldeke – Fallbeispiel einer ‚Poetik des Selbstmordes im Mittelalter
Linus Ubl (Jerusalem)

Balázs J. Nemes (Germanistische Mediävistik) organisiert einen Gastvortrag von Linus Ubl (Jerusalem), der den Titel Didos Suizid bei Veldeke – Fallbeispiel einer ‚Poetik des Selbstmordes im Mittelalter‘ trägt. Den Inhalt des Vortrags können Sie dem Abstract entnehmen:

In meinem derzeitigen Forschungsprojekt wird unterschiedlichen Suizid-Diskursen des Mittelalters nachgegangen, wobei die Verhandlung von theologischen, juristischen und literarischen Diskursen im Vordergrund steht. Im Fall der Dido-Figur bei Heinrich von Veldeke wird daher nicht die diachrone Perspektive (z.B. Vergleich mit Vergil) fokussiert, sondern der – mögliche – Erkenntnisgewinn anhand einer synchronen Perspektive untersucht. Grundsätzlich soll danach gefragt werden, inwieweit der Blick auf Dido zu einer ‚Poetik des Suizids‘ in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters einen wichtigen Beitrag leisten kann.

Ringvorlesung | 14. Januar 2026 |  20:15 Uhr | HS 1015 (KG I)
„Tempel im Gehör!“ – Antiker Mythos und poetologische Neudeutung in Rilkes Sonetten an Orpheus
Prof. Dr. Mario Zanucchi (Dipartimento di Studi Umanistici, Università degli Studi di Salerno)

Im Rahmen der Ringvorlesung Rainer Maria Rilke. Eine Hommage zum 150. Geburtstag des Dichters von Studium generale und Deutschem Seminar hält Prof. Dr. Zanucchi einen Gastvortrag:
Orpheus ist der archetypische Mythos, der die unbegrenzte Macht der Poesie feiert. In seinen als poetisches Epitaph für die verstorbene junge Tänzerin Wera Ouckama Knoop entstandenen Sonetten an Orpheus, die als Meisterwerk der modernen Lyrik gelten, transformiert Rilke den mythischen Ur-Sänger in eine Projektionsfläche für die eigene Poetik. Der Vortrag wird zunächst die Hauptstationen des antiken Orpheus-Mythos in Literatur und Ikonographie umreißen und sich dann der Spezifik von Rilkes Orphismus zuwenden, der die Sterblichkeitserfahrung durch die ‚Verwandlung‘ des Vergänglichen in Gesang als Ausdruck einer allumfassenden Lebensimmanenz einfängt. Andererseits wird sich auch zeigen, dass Rilkes Orpheus kein areligiöser Dichter-Gott ist, sondern – in Nietzsches Nachfolge – einen ‚Anti-Christus‘ verkörpert, dessen esoterische Heilslehre von einer Umwidmung zentraler christlicher Konzepte profitiert.

Ringvorlesung | 21. Januar 2026 |  20:15 Uhr | HS 1015 (KG I)
Rilke – ein ‚Russlandversteher‘? Verklärende Reisen, erstaunliche Texte und die bemerkenswerte Liebe zu Marina Zwetajewa
Prof. Dr. Elisabeth Cheauré (Slavisches Seminar und Zwetajewa-Zentrum e.V. an der Universität Freiburg)

Im Rahmen der Ringvorlesung Rainer Maria Rilke. Eine Hommage zum 150. Geburtstag des Dichters von Studium generale und Deutschem Seminar hält Prof. Dr. Cheauré einen Gastvortrag:
„Dass Russland meine Heimat ist, gehört zu jenen großen und geheimnisvollen Sicherheiten, aus denen ich lebe.“ Rilke reiste in den Jahren 1899 und 1900 zweimal ins damalige Zarenreich und war, wie diese emphatische Äußerung zeigt, von Russland tief beeindruckt, ja so begeistert, dass ihm noch über hundert Jahre später das heute anrüchige Etikett eines ‚Russlandverstehers‘ angeheftet wurde. Er lernte Russisch und schrieb sogar einige Gedichte in dieser Sprache. Aber was hat Rilke von Russland wirklich ‚verstanden‘, wie und von wem wurde seine Wahrnehmung gelenkt und welche Spuren hat die Begeisterung für Russland in seinem Werk hinterlassen? Diesen Fragen wird der Vortrag nachgehen. Und nicht zuletzt gilt es das besondere Verhältnis zwischen Rilke und Marina Zwetajewa zu beleuchten, jener berühmten russischen Dichterin, die biographisch eng mit Freiburg verbunden ist.

Ringvorlesung | 28. Januar 2026 |  20:15 Uhr | HS 1015 (KG I)
Zwischen Klage und Zustimmung: Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien (1923)
Prof. Dr. Achim Aurnhammer (Deutsches Seminar, Universität Freiburg)

Im Rahmen der Ringvorlesung Rainer Maria Rilke. Eine Hommage zum 150. Geburtstag des Dichters von Studium generale und Deutschem Seminar hält Prof. Dr. Aurnhammer einen Vortrag:
Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien, 1912 begonnen, 1922 vollendet und 1923 veröffentlicht, zählen zu den anspruchsvollsten lyrischen Werken der deutschen Literatur. In dem formalästhetisch wie inhaltlich kohärenten Zyklus ermisst Rilke „die Reichweite des menschlichen Fühlens“ (Gadamer) und stellt die existentiellen Fragen von Liebe, Leben und Tod. So präsentieren die zehn Elegien eine poetische Analyse der ‚condition humaine‘ und ziehen zugleich im Prinzip der „Verwandlung“ die Scheingewissheiten der „gedeuteten Welt“ der Moderne in Zweifel. Neben der Gesamtstruktur und Dynamik des Zyklus sollen ausgewählte Elegien und exemplarische Textstellen besprochen und nach einem übergreifenden Aussagegehalt gesucht werden. 

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