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Elektronisch prüfen mit bwLehrpool: Praxisorientiert und multimedial

bwLehrpool ist ein System zur flexiblen Nutzung von Rechnerpools mittels Desktop-Virtualisierung. Auf Basis per Netzwerk gebooteter Betriebssysteme kann an den Pool-Rechneren mit beliebigen vorinstallierten Programmen ausgestattete Softwareumgebungen für Lehr- und Prüfungszwecke gearbeitet werden.

Verschiedene Arbeitsumgebungen müssen so nicht mehr auf den PCs aufwändig vorinstalliert werden und erlauben dadurch eine multifunktionale Nutzung von PCs und Pool-Räumen für vielfältige Lehr- und Lernszenarien sowie für elektronische Prüfungen. Der Klausurmodus erlaubt weitergehende Absicherungen u.a. in Bezug auf Netzwerk und die Verwendung von wechselbaren Datenträger.n wie USB-Sticks. Poolräume können mittels einer Webschnittstelle binnen weniger Minuten flexibel in einen Klausurmodus umgestellt werden.

Als Prüfungsplattform wird eine separate ILIAS-Umgebung als unabhängiger und speziell abgesicherter Prüfungsserver, eingesetzt. Mit seiner umfangreichen Test- & Assessment-Funktionalität und zahlreichen Fragetypen hat sich ILIAS als Prüfungssystem bundesweit bewährt und wird auch in diesem Bereich ständig weiterentwickelt. Von Vorteil ist hier, dass Studierende den Umgang mit der Software ILIAS auch aus der Nutzung der zentralen Lernplattform gewöhnt sind. Durch die Installation als separates Prüfungs-ILIAS wird das System unabhängig von den Update- und Wartungszyklen des Lehr-ILIAS betrieben. Im Zusammenspiel mit den bwLehrpool-Prüfungsimages mit vorinstalliertem Safe Exam Browser bietet diese Kombination bietet eine sehr hohe Rechtssicherheit bei der Durchführung von Klausuren und verhindert Betrugsversuche.

 

Mit den Systemen des Rechenzentrums sind aktuell vier verschiedene Formen der elektronischen Prüfung möglich:

E-Klausur E-Klausur plus VM-Prüfung Prüfung auf externem Server
Die “klassische” E-Klausur ist der Papierklausur am ähnlichsten. Die Klausur wird auf dem Prüfungs-ILIAS erstellt und auch durchgeführt. Per bwLehrpool werden die Prüfungsrechner in den Poolräumen mit dem Server verbunden, als zusätzliche Sicherheitsvorkehrung regelt der Safe Exam Browser (SEB) den Zugriff. Neben Multiple-Choice-Prüfungen und Freitextfragen sind auch multimediale Fragen mit Bild, Audio und Video möglich. Siehe Erfahrungsbericht aus den Sportwissenschaften Diese Form der Prüfung funktioniert ähnlich wie die “klassische E-Klausur”. Zusätzlich kann aber noch weitere Software wie “R”, Office-Programme und ähnliches freigeschaltet und von den Prüflingen genutzt werden. Dabei kann das Prüfungs-ILIAS allein zur Abgabe der bearbeiteten Aufgaben eingesetzt werden oder entsprechende Aufgaben werden mit weiteren Fragetypen der Prüfungsplattform kombiniert.

Bei einer VM-basierten E-Prüfung kann die zur Ausbildung verwendete virtuelle Maschine ohne besondere Modifikationen zur Prüfung eingesetzt werden, z.B. für Prüfungen an Spezialsoftware, GIS-Programmen oder für Programmieraufgaben. Die Prüfung wird so im gewohnten Lern- und Arbeitsumfeld abgelegt. Die Abgabe der Ergebnisse kann per speziell berechtigtem Abgabe-Netzlaufwerk, USB-Stick oder Upload auf einen Webserver erfolgen.

Herr v. Hammersteins Erfahrungen beschreiben Prüfungen dieser Art.

Bei dieser Form der Prüfung werden die Rechner mit einem externen Server verbunden, auf dem die Klausur stattfindet. Hier dient ein bwLehrpool-Image mit installiertem SEB als Basis, um eine abgesicherte Verbindung zum Prüfungsserver herzustellen und Zugriffe auf andere Netzressourcen zu verhindern. Die Prüfung des ZfS ist ein Beispiel dafür.

 Weitergehende Informationen finden Sie hier:

http://www.rz.uni-freiburg.de/services/elearning/ek

https://www.bwlehrpool.de

Sollten Sie Interesse an elektronischen Prüfungen haben oder bereits eine solche Prüfung planen, nehmen Sie bitte mit dem Team des Rechenzentrums Kontakt auf:

 
 

Christian Rößler

bwLehrpool

 

Sven Slotosch, M.A.

Abteilung E-Learning

Beispiele und Erfahrungsberichte für elektronische Prüfungen

Sissy Bräuer: Aufnahmeprüfung des Englischen Seminars

Das Englische Seminar führt in jedem Semester die Aufnahmeprüfung für das Fach Englisch bzw. English and American Studies/Anglistik und Amerikanistik durch. Dadurch können sich Studieninteressierte auch ohne kostenpflichtige standardisierte Sprachtests auf einen Studienplatz bewerben. Die Prüfung läuft elektronisch ab, die ersten Tests mit dem Prüfungssystem des Rechenzentrums wurden bereits im Januar 2016 durchgeführt. Inzwischen wird auch die Anmeldung der größtenteils externen Teilnehmenden über HISinOne durchgeführt.

“Das Englische Seminar arbeitet seit zweieinhalb Jahren mit der Abteilung E-Learning im Rahmen einer obligatorischen Aufnahmeprüfung für die Zulassung zu den Bachelorstudiengängen (1. Fachsemester) zusammen. Durch die Einbettung in ILIAS ist die Handhabung der E-Klausur dynamisch und besticht durch ihre unaufwändige, fortlaufende Optimierbarkeit. So können theoretisch Aufgaben sowie deren Punktzahl jederzeit leicht angepasst werden. Die einfache Bedienbarkeit durch ILIAS ermöglicht einen unkomplizierten, schnellen Austausch individueller Aufgaben, was eine flexible Rotation und dadurch einen variablen Test gewährt. Die intuitive und zeitsparende Anwendung des E-Learning Tools hat die Durchführung und Auswertung unserer Prüfung für bis zu 400 Teilnehmende deutlich verbessert und vereinfacht. Darüber hinaus ist die Zuordnung der individualisierten Zugangsdaten optimal gelöst bei gleichzeitiger Gewährleistung der Datensicherheit. Dieses Verfahren hat sich für uns als erhebliche Arbeitsentlastung herausgestellt, so dass sich auch hier der Einsatz des E-Learning-Verfahrens rentiert.

Besonders hervorzuheben ist dabei auch die gute Betreuung seitens der Abteilung E-Learning des Universitätsrechenzentrums. Die äußerst erfahrenen und gut ausgebildeten Mitarbeiter*innen der Abteilung sowie deren schnelle Reaktionszeit schätzen wir als zuverlässige und flexible Kooperationspartner, was bis dato eine reibungslose und freundliche Zusammenarbeit garantieren konnte. Weiterhin ist die Kooperation mit dem Rechenzentrum bezüglich deren gut ausgestatteter Räumlichkeiten ein bedeutender Fortschritt für unsere computerbasierte Prüfung. Die freundliche Bereitstellung der Pools im Rechenzentrum während der zweitägigen Prüfungsphase ermöglicht eine optimale Gruppen-Auslastung, wodurch die Gesamtdauer der Prüfungsphase verkürzt wird.

Das Englische Seminar ist mit dem Umstieg auf die ILIAS E-Learning-Software sehr zufrieden. Die letzten Testzyklen haben einen merklichen Unterschied in der Effizienz und Bedienbarkeit gegenüber unserem alten System gezeigt, so dass wir die Anwendung gerne weiterempfehlen.”

Sissy Bräuer, M.A.

Geschäftsführung Englisches Seminar
Koordination Studium & Lehre und Aufnahmeprüfung

Sylvia Paulus: E-Klausur der “Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit” des ZfS

Die E-Klausur des ZfS ist eine Prüfung, die auf einem externen Server abgehalten wird. Bei dieser Prüfung wird bwLehrpool als Basis genutzt, um die Rechner mit den Prüfungsserver in Bremen zu verbinden. Die eigentliche Prüfung findet dann auf diesem Server statt.

“Seit Sommersemester 2018 koordiniert das ZfS der Uni Freiburg für Studierende die Teilnahme an dem deutschlandweiten E-Learning-Angebot der “Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit”. Zum Erwerb der ECTS-Punkte bearbeiten die Studierenden zeitlich flexibel Lernmaterialiern und Viedeos und schließen das Modul dann mit einer E-Klausuren ab. Das ZfS hat hierfür Räume im Rechenzentrum gebucht und sich im Vorfeld mit Herrn Slotosch über die inhaltlichen und technischen Rahmenbedingungen der E-Klausur ausgetauscht.

Der Lehrpool wurde von Herrn Slotosch eingerichtet, und dieser war auch am Klausurtag vor Ort, um bei technischen Problemen Support zu leisten. Der Klausurtermin verlief durch die gute Vorbereitung und unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Kollegen von bwLehrpool reibungslos. Vielen Dank!”

Sylvia Paulus

Zentrum für Schlüsselqualifikationen

Programmkoordinatorin Fachbereiche Management, Medien und Fremdsprachen

Flavio Bessi: E-Klausuren in der Sportwissenschaft

Die Sportwissenschaft gehörte mit zu den ersten Fächern, die mit dem Rechenzentrum zusammen elektronische Prüfungen ausprobiert haben. Die Geräteturnen-Klausur ist eine “klassische” E-Klausur, bei der die Vorzüge des Einsatzes von Video und Bildern zur Geltung kommen.

“Seit dem WS 2012/13 werden in der Sportwissenschaft im Fach Gerätturnen E-Klausuren geschrieben und alle Beteiligten haben sich mittlerweile von den Vorteilen überzeugen können. Alles begann mit dem IDA-Pilotprojekt “Chancen und Herausforderungen von E-Klausuren testen”. Wir haben bisher sieben Jahre Erfahrung mit der Servicestelle E-Learning gesammelt, mit der wir erfolgreich und gerne zusammenarbeiten. E-Klausuren erfordern einige Fähigkeiten und Vorbereitungen, die nur mit einem zuverlässigen und kompetenten Team erreicht werden können. Über den für E-Klausuren zuständigen Mitarbeiter, Sven Slotosch, konnten wir nach und nach die Fragen verbessern und die Klausuren attraktiver sowohl für Studierende als auch für Dozierende gestalten. Der enorme Vorteil bei unserem Fach besteht in der Möglichkeit, nicht nur Bilder, sondern auch Videos einzubinden.  Alle technischen Probleme, die sich im Entwicklungsprozess ergeben, werden sehr zeitnah gelöst. Einer der Aspekte, der mir immer wieder imponiert, sind die sehr kurzen Reaktionszeiten der Servicestelle E-Learning. In dem Moment, in dem wir zum Rechenzentrum zur Durchführung der digitalen Klausur kommen, funktioniert technisch alles einwandfrei, was bei einer gleichzeitigen Nutzung von bis zu 90 PCs nicht selbstverständlich ist. Dafür hat Christian Rößler gesorgt, der für bwLehrpool zuständig ist und während der Klausurzeit am Abend freundlicherweise genauso wie Sven Slotosch für den Fall des Falles da bleibt. Die Studierenden können die anfänglichen Bedenken bezüglich der Sicherheit schnell vergessen, da alle 15 Sekunden alles, was sie eingeben oder anklicken zwischengespeichert wird. Wenn etwas bei der Klausur nicht in Ordnung ist, dann liegt es meistens an mir als Dozent (fehlendes Bild, falsche Frage eingebunden etc.). E-Klausuren zu erstellen ist nicht leicht und es erfordert sehr viel Zeit am Anfang seitens der Dozierenden, vor allem dann, wenn sie das Constructive Alignment beachten. Allerdings steht diesen langen Vorbereitungsarbeiten im Vorfeld (vor allem, wenn man sich nicht jeden Tag damit beschäftigt) eine deutliche Zeitersparnis bei der Korrektur gegenüber. Unsere Klausuren sind eine Mischung aus automatisch auswertbaren und vom Dozent “normal” zu korrigierenden Fragen. Die Antworten auf diese Fragen (meistens so genannten Freitextfragen) haben dennoch einen erheblichen Vorteil gegenüber traditionell geschriebene Klausuren: die Lesbarkeit. Vorbei ist die Zeit, in der eine der großen Herausforderung bei der Korrektur das Entziffern der möglichen Zeichenfolgen war. Bei den E-Klausuren bekommt der begutachtende Dozent dieselbe Schriftart von allen Studierenden, was wiederum den Spielraum für subjektiv wahrgenommenes bzw. empfundenes Können des zu Beurteilenden auf ein minimales Maß einschränkt. In unserem Fach benötigten wir früher ca. drei Wochen, um die traditionellen Klausuren zu korrigieren. Heute können wir in weniger als einer Woche die Noten bekanntgeben. Das Konzept hat sich dank der engagierten Zusammenarbeit aller Beteiligten für uns definitiv bewährt.”

Dr. Flavio Bessi

Wissenschaftlicher Angestellter Institut für Sport und Sportwissenschaften

Ernst von Hammerstein: Klausuren mit bwLehrpool – ein Erfahrungsbericht

Die steigende IT-Integration künftiger Arbeitsplätze erhöht im Gegenzug die Anforderung an die fachgerechte Ausbildung der Studierenden. Dem entspricht, Studierende nach Möglichkeit mit der gleichen Software auszubilden, die sie in identischer oder zumindest sehr ähnlicher Form auch im Berufsleben einsetzen werden. Die logische Konsequenz ist, Studierende im gleichen Softwareumfeld,in dem sie lernen und arbeiten, auch zu prüfen. VM-basierte E-Prüfungen bieten diese Möglichkeit.

“Mit der bwLehrpool-Umgebung steht nun allen Fakultäten eine Lösung zur Verfügung, mit der sich nicht nur Multiple Choice-, sondern auch noch andere E-Klausuren mit universitätseigenen Ressourcen und ggf. technischer Unterstützung seitens des Rechenzentrums durchführen lassen.

Dazu muss man lediglich das in allen Lehrpools des Rechenzentrums (und zunehmend auch in Computerpools anderer Fakultäten und Einrichtungen) verfügbare bwLehrpool-System mit Hilfe der dies betreuenden RZ-Mitarbeiter zum gewünschten Klausurtermin in den Klausurmodus versetzen lassen. Dieser bewirkt, dass man nach dem Login auf den Poolrechnern nicht mehr eine Auswahlliste aller zur Verfügung stehenden Kursimages erhält, sondern direkt das für die E-Klausur vorgesehene Image geladen wird. Zusätzlich lassen sich der Internetzugang der Poolrechner sperren sowie auch deren USB-Ports lahmlegen, damit die Studierenden nicht während der Klausur nach möglichen Antworten auf die Klausurfragen im Internet suchen oder unerlaubterweise auf USB-Sticks mitgebrachte Unterlagen nutzen können. Auch der Zugriff auf die Homeverzeichnisse ihrer Uni-Accounts ist aus den gleichen Gründen nicht möglich. Insofern lassen sich nahezu sämtliche potentiellen Täuschungsquellen – sehr zur Freude der Lehrenden – einfach und effektiv eliminieren.

Da ich es nicht für sinnvoll halte, einen Kurs, innerhalb dessen die Studierenden eine Programmiersprache oder -Umgebung kennenlernen oder sich mit einem bestimmten Programm vertraut machen sollen, mit einer Klausur zu beschließen, in der lediglich Stift und Papier, aber kein Rechner zum Einsatz kommt, habe ich schon vor längerer Zeit nach entsprechenden Alternativen gesucht. Mir schwebte vor, den Klausurteilnehmerinnen und -teilnehmern einige kleine Programmieraufgaben zu stellen, die sie innerhalb der für die Klausur vorgegebenen Zeit bearbeiten sollen. Anschließend wird überprüft, ob und inwieweit der von den Studierenden erstellte und abgespeicherte Code den in den Aufgaben formulierten Anforderungen genügt, und darauf basierend erfolgt dann die Bewertung und Notenfestsetzung.

Auch dies lässt sich – mit dem Support des bwLehrpool-Teams – reibungslos umsetzen. Dazu wird das bereits während des Kurses genutzte Image zum gewünschten Termin in den oben erwähnten Klausurmodus versetzt.

Damit haben die Studierenden auch während der Klausur die aus dem Kurs bereits vertraute Umgebung (Betriebssystem und zugehörige Programme) zur Verfügung, nun aber mit gekappter Internetanbindung und deaktivierten USB-Ports. Anstelle ihrer Homeverzeichnisse wird für die Klausur jedoch ein anderes Dateisystem eingehängt, auf dem alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer Schreibrechte haben, aber nur die von ihnen selbst angelegten Dateien und Verzeichnisse sehen und modifizieren können. Damit können alle ihre Ergebnisse und Programme für die spätere Korrektur abspeichern, aufgrund fehlender Leserechte kann jedoch keiner von anderen kopieren. Unzulässiges Abschreiben ist also schon aus technischen Gründen prinzipiell unmöglich – ein Traum für jede Aufsicht… Der Dozent selbst hat auf diesem Dateisystem natürlich höhere Rechte und kann alle von den Studierenden erstellten Dateien einsehen (sonst würde es mit der Korrektur auch schwierig). Für deren Übertragung auf andere Datenträger zur Archivierung (die Dateien sind ja wesentlicher Bestandteil der Klausur und unterliegen damit der Aufbewahrungspflicht) benötigt man wegen der technischen Beschränkungen im Klausurmodus derzeit noch die Unterstützung des bwLehrpool-Teams, was aber angesichts dessen netter und stets hilfsbereiter Mitarbeiter nicht wirklich ein Problem darstellt.

Ich kann nur jedem empfehlen, sich das System einmal näher anzusehen und bei weiteren Fragen oder auch Anregungen das bwLehrpool-Team zu kontaktieren. Je mehr Input von außen kommt, desto besser und vielseitiger wird das Ganze – und was erst einmal mit etwas Pioniergeist und Mut zu Neuem entwickelt wurde, steht dann auch uniweit allen zur Verfügung!”

Dr. Ernst August Frhr. v. Hammerstein

Akademischer Rat

Abteilung für Mathematische Stochastik