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Qualität entsteht beim Reden: Das Evaluationsprojekt FORUM

Lehrveranstaltungsevaluationen, zentrale Befragung der Studierenden, der Absolventinnen und Absolventen oder der Lehrenden – wer hat nicht schon einmal sein Kreuzchen auf den ein oder anderen Befragungs- und Feedbackbogen gesetzt und dabei gedacht, dass manche Fragen ausführlicherer Antworten bedürften und sich nicht gänzlich durch ein Kreuz auf einer Skala darstellen lassen? Und dann mit sich gehadert, welche Antwortoption die eigene Meinung nun am besten wiedergibt? Das qualitative Evaluationsprojekt FORUM bietet deshalb die Möglichkeit, die eigenen Einschätzungen und Meinungen zu Themen aus dem Bereich Studium und Lehre detailliert und in die Tiefe gehend zu diskutieren, indem es eine offene Austauschmöglichkeit für Studierende und Lehrende eines Fachbereiches bietet.

Mit dem FORUM hat das Team für Qualitätsmanagement in Studium und Lehre ein gesprächsbasiertes Evaluationsverfahren entwickelt, das einen konstruktiven Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden anstößt. So können sowohl positive Aspekte als auch Probleme identifiziert, Verbesserung auf den Weg gebracht und bisher unterbeleuchtete Aspekte thematisiert werden. Das Projekt leistet außerdem einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Feedbackkultur im jeweiligen Fachbereich.

Wie genau läuft das Projekt ab?

Die Evaluation eines Fachbereichs läuft in vier Schritten ab: Zunächst findet eine Gruppendiskussion mit Studierenden des jeweiligen Fachs statt. Anhand eines offenen Leitfadens können wichtige Themen aus dem Bereich Studium und Lehre aufgegriffen und diskutiert werden. Die Gruppendiskussion bietet sowohl Raum, über Probleme und Verbesserungswünsche, als auch über besonders gelungene Aspekte des Studiums zu sprechen.

In einem zweiten Schritt, der Gruppendiskussion der Lehrenden, werden die von den Studierenden besprochenen Themen aufgegriffen und diskutiert. Auch dieses Gespräch wird durch einen offenen Gesprächsleitfaden strukturiert. Somit können auch Aspekte, die nicht von den Studierenden eingebracht wurden, thematisiert und diskutiert werden. In den jeweiligen Gruppendiskussionen können also Lehrende wie auch Studierende ihre eigenen Schwerpunkte setzen und diese gemeinsam diskutieren.

Im Anschluss an die beiden Gruppendiskussionen werden in einem dritten Schritt die Ergebnisse ausgewertet, die Themen aus beiden Gesprächen zusammengefasst und mit relevanten quantitativen Daten aus den Befragungen von Studierenden und Absolvent_innen, der Lehrveranstaltungsevaluation sowie der Studiengangskennzahlen in Bezug gesetzt. Auf Grundlage des so entstandenen Kurzberichts findet als vierter Schritt ein Abschlussworkshop – das Herzstück des Projekts – mit Studierenden und Lehrenden statt, in welchem auf Grundlage der bisherigen Ergebnisse Handlungsoptionen diskutiert werden können. Diese Abschlussveranstaltung, die alle Statusgruppen sichtbar macht und zusammenführt, soll den Beteiligten ermöglichen gemeinsam die Themen des Berichts auf Augenhöhe zu diskutieren. Sie wird von den Projektmitarbeiter_innen des FORUMs vorbereitet und moderiert.

Worin liegt der Mehrwert des Projekts?

Das Besondere am „FORUM“ ist die offene Herangehensweise, die viel Raum für eigene Themen bietet. Der offene Leitfaden gibt allen Beteiligten die Möglichkeit, anzusprechen und zu diskutieren, was sie für wichtig erachten. Hierbei können Themen vor allem in ihrer Komplexität erfasst und klare inhaltliche Aspekte differenziert herausgearbeitet werden. Der informelle Diskussionsrahmen des Projekts bietet außerdem die Möglichkeit, Themen zu kontextualisieren und mit Details zu unterfüttern. Durch das Verweben der qualitativen Ergebnisse mit entsprechenden quantitativen Daten hält der Bericht sowohl den Status Quo als auch das identifizierte Verbesserungspotenzial fest und ist somit für alle eine optimale Grundlage für künftige Entwicklungen. Zudem kann das Projekt zu einer wertschätzenden gegenseitigen Wahrnehmung der Beteiligten und einer positiven Evaluationskultur im Fach beitragen:

Durch das „FORUM“ konnte unsere bisherige Studienorganisation bestätigt und Veränderungen angestoßen werden. Der offene Austausch zwischen allen Statusgruppen des Philosophischen Seminars über Studium und Lehre war besonders produktiv und hilfreich. Wir würden es sehr begrüßen, wenn das Projekt auch in Zukunft weitergeführt werden könnte.“ – Alexander Bilda, Studiengangskoordinator am Philosophischen Seminar.

Wer kann mitmachen?

Das Projekt richtet sich an alle Fachbereiche, Studiengänge oder Teilstudiengänge (first come, first served). Je nach Bedarf lässt sich das Projekt an die Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden anpassen. Seit das Projekt im Oktober 2016 angelaufen ist, wurde die Evaluation in den Fachbereiche Mathematik und Philosophie bereits erfolgreich abgeschlossen. Die Medienkulturwissenschaft und der Fachbereich Jura befinden sich aktuell mitten im Projekt. In der aktuellen Förderphase läuft das gesamte Projekt noch bis Dezember 2020. Interessierte können sich ab sofort unter

Oliver Hafner

Qualitätsmanagement in Studium & Lehre

Carolin Wagner

Qualitätsmanagement in Studium & Lehre

Christina Bott

Qualitätsmanagement in Studium & Lehre