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Retreat im Haus Wiesneck, 10. Oktober 2019, Ergebnisprotokoll

Potenzialfeld Comparative Area Studies (& Transregional Studies)

Theoretische und systematische Aspekte

  • Einigkeit, dass Eurozentrismus (auch in methodologischer Hinsicht), Exotisierung und festgelegte Regionsbegriffe vermieden werden sollten. Auch Europa ist Gegenstand der Forschung des Potenzialfeldes.
  • Gleichzeitig kann die Betonung von Regionalkompetenz der Profilierung dienen, zum Beispiel gegenüber der Globalgeschichte.
  • Potenzialfeld vereint systematisch-generalisierende und spezifisch-kontextualisierende Forschungsperspektiven.
  • Diskussion des „Regionsbegriffes“, der genau diejenigen „Container“ suggeriert, die die Comparative Area Studies eigentlich in Frage stellen wollen (aber, ebenso wie die Transregional Studies, doch im Namen haben). Vorschlag, den Begriff als skalierbar zu verstehen, von kleinräumigen Regionen (z.B. „Südbaden“) bis zu Großregionen (z.B. „Ostasien“) je nach Forschungsdesign.
  • Induktives Vorgehen als Möglichkeit eines Fokus auf Regionen, wenn die Datenlage auffällige räumliche Cluster ergibt.
  • Anwendungsorientierung/ Nutzen für die zu untersuchenden Regionen vs. akademisches Interesse.
  • Einbezug des Zeitaspekts (historische Forschung) ermöglicht Erkenntnis der Brüchigkeit von Begriffen wie Region, Identität, Staat.
  • Daneben Interesse an Diskussion struktureller Aspekte wie Funding (z.B. für ForscherInnen aus merginalisierten Regionen), Studiengängen, Zentren

Inhaltliche Kernaspekte und mögliche Forschungsschwerpunkte

  • Identität
    • Sprache, Religion – v.a. Faktoren mit räumlicher Dimension
    • Kein Konzept feststehender Identität, sondern Identitätsdiskurse und -konstruktionen, Identitätspolitik
    • Populismus
  • Staat/ Nationalstaat
    • Governmentality als alternatives, abstrakteres Konzept
    • Kritischer Blick auf das Verhältnis von Nationalstaat, Territorium und Staatsvolk (Migration, Diasporagemeinschaften, Wohnbevölkerung ohne Staatsbürgerschaft) auch im Hinblick auf Demokratie
  • Ressourcen/Ungleichheit/Machtverhältnisse
    • Auch als Rechtfertigung für Festhalten an Regionsbegriff, weil reine Einzelfallbetrachtung bestimmte strukturelle Ungleichheiten verschleiern würde
  • Umwelt/Klima/Energie/natürliche Ressourcen
    • Ressourcenkonflikte
    • Konstitution von Räumen durch Umweltbedingungen und Zugang zu Ressourcen
  • Stadt/Land
  • Mobilität und Migration
  • Wissenschaft und Wissenskonstruktion
    • Konstruktion von Räumen und Regionen durch Wissenschaft und ihre Auswirkungen
  • Kooperation und Konflikt
  • Infrastrukturen
    • Effekt auf die Erschließung neuer räumlicher Zusammenhänge bzw. den Ausschluss von solchen Zusammenhängen
  • Sozioökologische Diversität
    • Auswirkungen von Globalisierung, Homogenisierung

Planung zum weiteren Vorgehen

  • Emailverteiler; Bitte um Information über einschlägige Aktivitäten
  • Abfrage der einschlägigen Forschungsvorhaben (vergangen, gegenwärtig, geplant)
  • Lunch lectures im WS, voraussichtlich im Institut für Geographie
  • Erneutes Retreat in der vorlesungsfreien Zeit, idealerweise mit etwas mehr Zeit (Fr Mittag bis Sa Mittag?) -> Doodle
  • Mittel für 2019 (ca. 4.000–5.000€) können unkompliziert kurzfristig bei den SprecherInnen für einschlägige Maßnahmen beantragt werden, am besten möglichst bald (bis Ende Oktober)
  • Für 2020 (voraussichtlich ca. 20.000€) gibt es bis Jahresende einen „Call“. Anträge sollten sich auf Projekte von Relevanz für mehr als eine Disziplin (idealerweise mindestens drei) innerhalb des Potenzialfeldes beziehen. Bei den möglichen Formaten gibt es wenige Einschränkungen:
    • Einladung von Gästen
    • Workshops
    • Antragsvorbereitung (Projekte mit mehreren Beteiligten)
    • Fortbildungen und Trainings
    • Ringvorlesung