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Evaluationen bringen nichts? So wurden die Kritikpunkte aus den zentralen Befragungen bereits aufgenommen

Wer davon ausgeht, dass sich das Mitmachen an der Befragung der Studierenden nicht lohnt, weil dadurch nichts bewirkt wird, liegt falsch! Die Resultate wurden sowohl auf zentraler Seite, als auch bei den Fachbereichen intensiv diskutiert und aufgezeigte Schwächen in Angriff genommen. Generell findet der Befragungsprozess in enger Abstimmung zwischen dem Rektorat und den Fachbereichen statt.

Auf zentraler Seite wurde neben der Veröffentlichung der Ergebnisberichte durch das Befragungsteam, auch eine große Klausurtagung organisiert. Hier wurden Good-Practice-Beispiele vorgestellt, überraschende Ergebnisse berichtet und Verbesserungsvorschläge gemacht.

Weiterhin werden die Ergebnisse aus der Befragung in Strategiegesprächen des Rektorats mit den einzelnen Fakultäten aufgegriffen, um aufgezeigte Schwächen zu beheben. Auch bei Akkreditierungen und Reakkreditierungen werden die Befragungsergebnisse genutzt.

Was sich aufgrund der Ergebnisse der letzten Befragungen (Absolvent_innen 2012 und Studierende 2013) und den anschließenden Klausurtagungen mit Studiendekann_innen und Studiengangskoordinator_innen auf Seiten der Fachbereiche geändert hat, kann in diesem Beitrag in Auszügen nachgelesen werden.

Career-Aktivitäten und Statistikkurse

Die Biologiestudierenden (http://www.bio.uni-freiburg.de/) kritisierten in der letzten Befragung das geringe Angebot an Career-Aktivitäten und Berufsberatung. Daraufhin wurde gemeinsam mit der Fachschaft die Veranstaltung „B³ – Berufsfelder für Biologen“ initiiert, die seitdem jährlich am Ende des Wintersemesters angeboten wird. Weitere Veranstaltungen sind geplant.

Um gegen Defizite in Statistikkenntnissen vorzugehen, wird nun seit zwei Jahren ein Statistikkurs für diese Lehreinheit angeboten.

Es wurde auch auf Verbesserungspotential in der inhaltlichen Abstimmung zwischen den Lehrveranstaltungen und Modulen hingewiesen. In Klausursitzungen wurden daraufhin die Inhalte der Pflichtmodule im Bachelorstudiengang transparent gemacht und diskutiert, um unnötige Redundanzen und Lücken zu vermeiden.

Fächerübergreifendes Denken und entzerrte Praktika

Auch der Fachbereich Chemie (http://www.cup.uni-freiburg.de/) hat sich seine Schwachstellen, die bei der Befragung der Studierenden 2013 deutlich wurden, vorgeknüpft:

Der Bereich „Methoden und Konzepte“ wird ausgebaut und das Angebot in kleinen fachübergreifenden Seminaren erweitert, um das fächerübergreifende Denken zu fördern. Ebenso soll das ethische Verantwortungsbewusstsein durch entsprechende Vorlesungen geschult werden.

Da die Studierenden dieses Fachbereiches angaben, Schwierigkeiten mit mangelndem Freiraum zur Ausarbeitung von Wissenslücken und der Bewältigung des Stoffumfanges im Semester zu haben, wird nun frühzeitige Unterstützung durch Seminare und entsprechende Kurse angeboten.

Es wurden außerdem im ersten Semester unbenotete Kenntnisprüfungen eingeführt, um den Studierenden ohne Folgen für den weiteren Studienverlauf ihren Wissenstand aufzuzeigen.

Auch bei den Praktika wurden Änderungen vorgenommen: Die zeitlich gedrängten Praktika wurden entzerrt, zusätzliche Übungsstunden zu den Vorlesungen wurden angeboten und für die interfakultären Studiengänge wurden Einführungspraktika durchgeführt, um einheitliche Sicherheits- und allgemeine Laborkenntnisse zu Beginn der Praktika zu garantieren.

Insgesamt fanden in allen Studiengängen mehr Informationsveranstaltungen zu Organisation und Inhalten statt.

Bessere Berufsvorbereitung

Das Fach Europäische Ethnologie (https://www.eu-ethno.uni-freiburg.de/) hat nach der letzten Befragung die Möglichkeiten zur Berufsvorbereitung verbessert. Im Rahmen von Orientierungsveranstaltungen und Diskussionsrunden mit Alumni, können sich Studierende zu potentiellen Berufsfeldern informieren. In der Eingangsphase werden die Studierenden durch das Studierendenmentoring intensiver betreut.

Die Vielfalt der Lehre konnte durch eine neue Prüfungsordnung, welche mehr Wahlmöglichkeiten bei der Leistungserbringung lässt, verbessert werden. Auslandsaufenthalte ohne zeitliche Verzögerung, lassen sich nun durch noch bessere curriculare Abstimmungen leichter verwirklichen.

Ebenso wurden räumliche und technische Verbesserungen wie weitere Seminarräume und mehr Arbeitsplätze mit Computern vorgenommen.

Erweiterung der E-Learningangebote

Die juristische Fakultät (https://www.jura.uni-freiburg.de/) hat an einer Verbesserung der Formate des E-Learning gearbeitet und bietet jetzt beispielsweise einen „Examensklausurenkurs online“ an.

Zur Qualitätsverbesserung der Klausurkorrekturen tragen eine bessere Vergütung der Korrekturentlohnung und eine Schulung der Korrekturassistenten bei. Auch werden regelmäßige Studienarbeitsschulungen angeboten, um die Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens besser zu vermitteln.

Durch die Eröffnung des „Examenshauses“ haben die Studierenden mehr Möglichkeiten in Kleingruppen und eigenständig zu lernen. Da viele Studierenden über Überforderungen im Schwerpunktbereichsstudium klagten, wurde hier eine Reform durchgeführt.

Vermittlung der Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens

Dem Wunsch der Studierenden der Lehreinheit Geographie (http://www.geographie.uni-freiburg.de/) nach einem erweiterten Fach- und Lehrveranstaltungsangebot im fachfremden Bereich konnte mit der Bachelorprüfungsordnung 2013 realisiert werden. Auch die Masterprüfungsordnung wird derzeit überarbeitet, um den Studierenden ein umfangreicheres Angebot zu bieten. Diese Neufassungen der Studienordnungen tragen also zur Erhöhung der Breite und Vielfalt des Lehrangebots bei.

Mehr Praxis und Informationen

Der Fachbereich der Mathematik (http://www.math.uni-freiburg.de/) ist nun dazu übergegangen, alle Vorlesungen zu evaluieren.

Auch wurden Diskussionen über den Praxisbezug des Mathematikstudiums geführt und als Folge davon, das vorgesehen Programmierpraktikum umstrukturiert.

Zudem werden die Webseiten mit den Informationen zu den Studiengängen beständig verbessert und das WLAN im Institut wurde ausgebaut.

Betreuung und Beratung

Die Studierenden des Romanischen Seminars (http://www.romanistik.uni-freiburg.de/rs-web/) berichteten über Orientierungsprobleme im Studium und sahen Verbesserungsbedarf im Bereich der individuellen Beratung. Diese Kritikpunkte wurden als Anlass für folgende Änderungen genommen:

  • Es wurde ein Studierenden-Newsletter, der über wichtige studienorganisatorische Vorgänge, aber auch über Vorträge, kulturelle Veranstaltungen mit Romanistikbezug, Praktikumsangebote und Stellenausschreibungen informiert, eingerichtet.
  • Ein Mentor_innenprogramm zur Studieneingangsphase und zur Studienausgangsphase wurde entwickelt und evaluiert. Dieses Angebot wird sehr gut angenommen.
  • Auch das Vertrauensdozent_innenprogramm wurde ins Leben gerufen. Dieses Angebot ersetzt nicht die bisherige Studiengangskoordination, sondern erlaubt zusätzliche Beratungsmöglichkeiten in Form von ausführlichen Gesprächen mindestens einmal im Semester.
  • Seit dem SoSe 2016 gibt es die allgemeine Studienberatung täglich.

Größere Auswahl fachspezifischer Seminare

Die Lehreinheit VWL (http://portal.uni-freiburg.de/vwl/ ) hat die Ergebnisse der Evaluation intensiv analysiert und arbeitet aktiv daran, durch eine geeignete Wahl von Maßnahmen die Qualität der Lehre zu verbessern.

Die Studierenden äußerten zudem den Wunsch, in ihren Fähigkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens und Forschens stärker gefördert zu werden. Als Maßnahmen hierfür wurde die Auswahl fachspezifischer Seminare ausgebaut und die Möglichkeit eingeräumt, ein Seminar im Bereich der berufsorientierenden Kompetenzen einzubringen.

Zur Förderung der Veranstaltungen im kleinen Kreis wurden zusätzliche freiwillige Tutorate angeboten, die den Stoff der Vorlesung nicht nur ausführlich nachbehandeln, sondern auch durch praktische Aufgaben zum Verständnis von komplexen theoretischen Inhalten beitragen.

Den in der Evaluation aufgezeigten Bedarf der Studierenden an E-Learning-Angeboten wurde bisher im kleinen Rahmen, durch einzelne Lehrstühle, entgegen gekommen. Die Verankerung von Studieninhalten wird dabei durch Medien wie beispielsweise E-Learning, Webcast, Blogs und Apps gestützt.

Um noch mehr Bachelorabsolvent_innen für ein weiterführendes Studium an der eigenen Universität zu halten, wurden zusätzliche Informationsangebote eingeführt. So findet regelmäßig eine Einführung in die verschiedenen wirtschaftswissenschaftlichen Masterprogramme statt.

Hohes Weiterentwicklungspotenzial wiesen spezielle Betreuungsangebote in der Studieneingangsphase auf. Zur Reduktion bzw. Vermeidung von Schwierigkeiten, mit denen Schulabsolvent_innen zu Beginn des Studiums konfrontiert werden, startete im Wintersemester 2014/15 das Mentoring-Projekt.

Um den gewachsenen Betreuungs- und Beratungsanforderungen durch Erweiterung des Studienangebots und den zusätzlichen Serviceinitiativen für Studieninteressenten und Studierende Rechnung zu tragen, wurde im Wintersemester 2015/16 die Studienkoordination und Studienfachberatung personell verstärkt und im Zuge dessen, separate Ansprechpartner für Bachelor- und Masterstudierende definiert.

Wenn Sie mehr zu den fachspezifischen Ergebnissen der letzten Befragungen erfahren wollen, können Sie sich uniintern hier die Berichte downloaden. Für spezifische Veränderungen in Ihrem Fach, fragen Sie bitte dort an entsprechender Stelle nach.                                                          

Spannend wird vor allem an der Befragung der Studierenden 2016, wie sich die Ergebnisse im Vergleich zur letzten Befragung darstellen. Für diese Vergleiche ist es von sehr hoher Wichtigkeit einen hohen Rücklauf zu erzielen, denn nur so können die Ergebnisse datenschutzkonform auf Fächerebenen ausgewertet werden. Also: Bitte alle mitmachen, es lohnt sich.

Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an:
befragung@uni-freiburg.de

Natalie Boros

Zentrale Befragungen

 

Katharina Schneijderberg

Zentrale Befragungen