Auf einen Blick
Der Innovationscampus Nachhaltigkeit (ICN) ist eine gemeinsame Initiative der Universität Freiburg (UFR) und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Unter dem Leitsatz „Transformationen für Stadt-Regionen der Zukunft – Klimaschutz, Ressourcenschonung und Well-being“ streben die beiden Universitäten umfassende soziale, technische und ökonomische Innovationen an – und zwar gemeinsam mit einem Netzwerk aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, um gemeinsam zur „Großen Transformation“ hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft beizutragen.
Den Forschungs- und Transferaktivitäten des ICN liegt ein ganzheitlicher Ansatz zugrunde: Systeminnovationen verbinden im Gegensatz zu gängigen, (rein) technischen Innovationen jene mit unternehmerischen, ökologischen und sozialen Innovationen, damit ein gesellschaftlicher Wandel überhaupt erst möglich ist. Die gleichzeitige Weiterentwicklung des Innovationsökosystems – also des Netzwerks von ideengebenden, über umsetzende Akteur*innen bis hin zu Nutzenden usw. von Innovationen – zielt darauf ab, den Transfer von Nachhaltigkeitsinnovationen zu beschleunigen.
Mit dem Innovationscampus soll ein Forschungs- und Transformationsraum für Nachhaltigkeitsinnovationen geschaffen werden – international sichtbar und regional wirksam. Denn die Oberrheinregion ist schon heute besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen, die sich in den folgenden Jahren zunehmend verschärfen werden. Unter diesen Bedingungen gilt es, schnell und gezielt zu handeln.
Der Bedarf nach tiefgreifender gesellschaftlicher Transformation im Bereich der Nachhaltigkeit spiegelt sich auch im Koalitionsvertrag der baden-württembergischen Landesregierung wider: Das Land Baden-Württemberg hat sich das Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden.
Am 15.7.2024 war der ICN beim Käpsele Innovation Festival in Freiburg vertreten, zuvor auch beim Hochschulsymposium München (15./16.5.) und bei der Konferenz der TransferAllianz (7.5.). Mehr dazu unten unter „Dokumentation von Veranstaltungen”.
Gerne informieren wir Sie über die weitere Entwicklung, Ausschreibungen und Veranstaltungen des Innovationscampus. Tragen Sie sich dazu gerne in unsere Mailing-Liste ein, indem Sie eine Mail an innovationscampus-nachhaltigkeit-subscribe@listserv.uni-freiburg.de senden. Den aktuellen Newsletter können Sie hier herunterladen.
Der baden-württembergische Landtag hat im Dezember 2022 den Haushalt für die Jahre 2023 und 2024 beschlossen, der für den ICN eine erste Finanzierung in Höhe von einer Million Euro im Jahr 2024 vorsieht. Außerdem wird der ICN in seiner Aufbauphase von der Eva Mayr-Stihl Stiftung gefördert.
Zu einer ersten Informations- und Vernetzungsveranstaltung am 4. Oktober 2023 luden die Universität Freiburg und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) unter dem Leitmotiv „Transformationen für Stadt-Regionen der Zukunft – Klimaschutz, Ressourcenschonung und Well-being“ Vertreter*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft ein.
Mit dem Kick-off am 24. Januar 2024 ist der Innovationscampus Nachhaltigkeit (ICN) offiziell in die Umsetzung gestartet. Bei der Eröffnungsveranstaltung in Freiburg wurden von Wissenschaftsministerin Petra Olschowski die ersten sechs Projekte verkündet, die im Rahmen des ICN eine zweijährige Förderung erhalten:
- Forschende des Projekts „ZUKAMAS: ZUkunftsorientiertes KlimAwandel-MAanagement für Städtische Grünflächen“ wollen herausfinden, wie Grünflächen und Stadtbäume dazu beitragen, urbane Lebensräume entlang des Oberrheingrabens an den Klimawandel anzupassen. Dazu sollen beispielsweise geeignete Baumarten identifiziert und die ökosystemischen Leistungen von Bäumen analysiert werden. Gemeinsam mit Bürgerschaft und Stadtplanung werden Maßnahmen zur Erhaltung von Stadtgrün erarbeitet.
- Ein weiteres Projekt dreht sich um die „Nachhaltigkeitstransformation der Gemeinschaftsverpflegung“. Die Forschenden ergründen, wie Gemeinschaftsverpflegung – zum Beispiel in Mensen und Betriebskantinen – auf eine klima- und ressourcenschonende sowie gesundheitsfördernde Weise gestaltet werden kann.
- Im Projekt „Visionen der Nachhaltigkeit“ wird eine Filmreihe zur Nachhaltigkeit gemeinsam mit dem Harmonie Arthaus Kino Freiburg, der Volkshochschule Freiburg und dem Greenmotions Filmfestival veranstaltet. Die Forschenden und ihre Praxispartner wollen herausfinden, ob und wie solche Filme Bürgerinnen und Bürger bei der Umsetzung eines nachhaltigen Lebensstils unterstützen können.
Daneben erhalten drei weitere Sondierungsprojekte eine Seedmoney-Förderung: NaWo-Collab – Transdisziplinäre Kollaboration für nachhaltiges Wohnen und Bauen, KBR-Innovation-Communities – Innovation-Communities stärken und verstetigen auf Basis des Klima-Bürger:innen-Rates der Region Freiburg und PROLOK – Prozessschema für lokalspezifische Hitzeanpassung in kleinen Kommunen.
Die Wissenschaftler*innen des ICN bedienen sich den Ansätzen der transformativen und transdisziplinären Nachhaltigkeitswissenschaft, die insbesondere durch folgende fünf Kriterien charakterisiert sind:
- einen umfassenden Nachhaltigkeitsbezug,
- Lösungsorientierung,
- Interdisziplinarität basierend auf exzellenter disziplinärer Forschung,
- Transdisziplinarität, sowie Reflexivität und Anpassung.
Ingenieurswissenschaftliche Entwicklungsarbeit wird dabei von Beginn an mit sozialwissenschaftlichen Fragestellungen verknüpft.
Die Innovationsfelder des ICN – Klimaschutz, Ressourcenschonung und Well-being – basieren auf den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals bzw. SDGs) der Vereinten Nationen in den Bereichen Klimaadaption und -mitigation (SDG 13), Ressourceneffizienz/ Ressourcenschonung (SDG 7,12,14,15) und Wohlergehen der Gesellschaft (Well-being) (SDG 2,3). Zugleich spiegeln die Innovationsfelder die drei Nachhaltigkeitsdimensionen Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft wider. In diesen Bereichen sowie in deren Schnittmenge bewegen sich sämtliche Prozesse, Projekte und Aktivitäten des ICN. Die Ziele der drei Innovationsfelder sind eng miteinander verzahnt und werden entsprechend jeweils mitberücksichtigt.
Klimaschutz:
Im Innovationsfeld Klimaschutz zielt die anwendungsorientierte Grundlagenforschung darauf ab, Klimaneutralität in Baden-Württemberg trotz relativ geringem Windkraftpotential und bei Erhalt der wirtschaftlichen Wertschöpfung spätestens 2040 – also bereits deutlich vor dem Bund – zu erreichen.
Ressourcenschonung:
Im diesem Innovationsfeld soll die Transformation hin zu einer nachhaltiger Ressourcenschonung, Circular Economy und Bioökonomie vorangetrieben werden. Ziel ist, die Oberrheinregion zu einer Modellregion für nachhaltige Produkte, Prozesse, Dienstleistungen und Infrastrukturen zu entwickeln, in der auch die innovative regionale Wertschöpfung zur Stärkung der ländlichen Regionen einbezogen ist.
Well-being:
Im ICN Verständnis umfasst Well-being individuelle, soziale, ökonomische und ökologische Aspekte. Entsprechend zielt die lösungsorientierte Forschung in diesem Innovationsfeld darauf ab, das Wohlbefinden aller Bürger*innen in der Oberrheinregion durch systemische Veränderungen zu erhöhen.
Ein großes Ziel braucht starke Netzwerke, damit die vom Klimawandel besonders betroffenen und gleichzeitig innovationsstarken Stadt-Regionen am Oberrhein zu Laboren von Systeminnovationen werden können. Im Kern des Netzwerks stehen die antragstellenden Universitäten UFR (mit dem Universitätsklinikum) und KIT.
Darüber hinaus sind die Akteur*innen aus zahlreichen anderen Bereichen zur Mitentwicklung und -umsetzung der Forschung im Rahmen des ICN von großer Bedeutung, da mit ihrem Zutun die Vision des ICN erst realisiert werden kann. Hierzu zählen: Partner*innen aus dem privaten Sektor; (außeruniversitäre) Forschungseinrichtungen; Städten, Kommunen und Landkreisen; die Zivilgesellschaft einschließlich NGOs; Kammern und Verbände sowie Forschungs- und Wirtschaftsförderer*innen; Medien; etc.
Wenn auch Sie Teil des Netzwerks sein möchten, tragen Sie sich gerne in unsere Mailing-Liste ein; hier werden Sie über die weitere Entwicklung, Ausschreibungen und Veranstaltungen des ICN informiert.
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Käpsele Innovation Festival (15.7.2024)
Auf dem Gelände des ZMF fand am 15.07.2024 zum ersten Mal das Käpsele Innovation Festival statt. Der ICN war hier durch Dr. Nina Kulawik vertreten, die mit Karlkristian Dischinger, CEO kd-holding GmbH, Andreas Schäfer, Business Development Manager Hydrogen, Lisa Langer, CFO ionysis und Florian Reiners, Gründer Wiferion GmbH über die Grenzen grüner Technologien diskutierte. Mit 600 Gästen war das Festival ausgebucht und der ICN mit seinen beiden Freiburger Geschäftsführerinnen konnte sich hier einem breiten regionalen Publikum vorstellen und sein Netzwerk weiter ausbauen.
Bericht in der Badischen Zeitung: https://www.badische-zeitung.de/das-erste-kaepsele-innovation-festival-in-freiburg-war-ein-erfolg-es-war-vielleicht-nicht-das-letzte
Foto-Galerie der Badischen Zeitung (zwei Fotos vom Panel): https://www.badische-zeitung.de/fotos-600-gaeste-feiern-innovation-statt-musik-auf-dem-zmf-gelaende
Einer von vielen LinkedIn-Beiträgen: https://www.linkedin.com/posts/freiburg-wirtschaft-und-innovation_kaepsele-speaker-nachhaltigkeit-activity-7217422543211655168-w48p?utm_source=share&utm_medium=member_desktop
Nachrichtenbeitrag von Baden TV Süd: https://www.baden-tv-sued.com/mediathek/video/das-kaepsele-innovation-festival-in-freiburg-moechte-zukunftsideen-erlebbar-machen-2/
Hochschulsymposium München (15./16.5.2024)
Am 15. und 16. Mai war Dr. Dörte Peters für den ICN zu Gast beim XVII. Hochschulsymposium in München mit dem Titel “Nachhaltigkeit in der Wissenschaft: Notwendigkeiten neuer Formen der Zusammenarbeit”. Im Rahmen von Vorträgen und Podiumsdiskussionen sowie im persönlichen Austausch wurde u.a. deutlich, wie wichtig es ist, Raum für den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu schaffen.
TransferAllianz Konferenz (7.5.2024)
Am 7. Mai nahm Dr. Nina Kulawik für den ICN am Panel „Impact mit Nachhaltigkeit“ bei der TransferAllianz Konferenz teil. Die Session befasste sich mit der Gestaltung von Transferaktivitäten in Bezug auf Nachhaltigkeit und der Auswahl dafür geeigneter Nachhaltigkeitskonzepte. Die Diskussion zeigte, warum es sich für Wissenschaftseinrichtungen lohnt, das Thema Nachhaltigkeit im Transfer prominent zu setzen. Dabei ging es insbesondere um die wichtige Rolle von Schnittstellen wie dem ICN und die Bedeutung von Transdisziplinarität beim Transfer von Wissen in Wissenschaft und Gesellschaft. Weitere Speaker*innen waren Christian Brei, Vizepräsident der Leuphana Universität Lüneburg, und Isabel Gomez, Geschäftsleiterin C2C LAB, Berlin. Auf der Konferenz konnte der ICN einem breiten Publikum aus Wissenschaft und Gesellschaft vorgestellt und es konnten wertvolle Kontakte zu anderen Schnittstellen geknüpft werden.
Kick-off der ICN-Projekte (7.5.2024)
Am 7. Mai 2024 fand der Kick-off der ICN-Projekte im Senatsaal des KIT in Karlsruhe statt. Dabei stand der besondere, transformative und transdisziplinäre Charakter des neu durch das Land Baden-Württemberg eingerichteten Innovationscampus-Modells im Fokus. Der Workshop hatte zum Ziel, sich projektübergreifend über die Spezifika des ICN auszutauschen und eine enge Vernetzung der Projekte untereinander sowie eine optimale Arbeit im Rahmen der Aufbauphase des ICN und somit stets an der Schnittstelle zur Praxis zu ermöglichen. Der Workshop diente dazu, herauszufinden, wo die einzelnen Projekte jeweils stehen, wo sie hinwollen und wie dies mit dem Gesamtkonzept des ICN und dessen Aufbau optimal verschränkt werden kann.
Im Ergebnis zeigten sich zahlreiche Synergien zwischen den geförderten Projekten in den Bereichen Transformation/Innovation, beispielsweise hinsichtlich der potenziellen Verknüpfung der unterschiedlichen Innovationsökosysteme, die zu einer besseren Sichtbarkeit und höhere Reichweite der Projekte beitragen können.
Vollständige Dokumentation des Kick-off der ICN-Projekte
Kick-off des ICN (24.1.2024)
Bei der Kick-off-Veranstaltung des ICN in Freiburg wurden von Wissenschaftsministerin Petra Olschowski die drei ersten Anbahnungsprojekte sowie drei Sondierungsprojekte des ICN bekanntgegeben und vorgestellt. Mehr dazu in der Pressemitteilung zum Kick-off des ICN.
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Informations- und Vernetzungsveranstaltung (4.10.2023)
Am 4. Oktober 2023 luden die Universität Freiburg und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) unter dem Leitmotiv „Transformationen für Stadt-Regionen der Zukunft – Klimaschutz, Ressourcenschonung und Well-being“ Vertreter*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft zu einer ersten Informations- und Vernetzungsveranstaltung ein. In Arbeitsgruppen und in einer Podiumsdiskussion wurden Ideen zur Ausgestaltung der drei Innovationsfelder Klimaschutz, Ressourcenschonung und Well-being diskutiert.
„Die starke Resonanz und der intensive Austausch der Beteiligten haben den Campusaufbau schon jetzt, in dieser frühen Planungsphase, beflügelt“, sagt Daniela Kleinschmit, Prorektorin für Internationalisierung und Nachhaltigkeit der Universität Freiburg. „Mit dem Knüpfen des Netzwerks wollten wir so früh wie möglich starten, denn dies wird maßgeblich sein für die Arbeit und den Erfolg des Innovationscampus Nachhaltigkeit – und wir freuen uns sehr auf die Intensivierung und Erweiterung des Netzwerkes.“
Vollständige Dokumentation der Informations- und Vernetzungsveranstaltung (PDF)
Impressionen von der Vernetzungsveranstaltung im Oktober 2023