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Marie Luise Kaschnitz – Zwischen Bollschweil und südlicher Landschaft: eine fast vergessene Autorin wiederlesen

Unsere Einzelvorträge bieten unter dem Schlagwort „Faszination Wissenschaft“ erneut vielfältige Einblicke in die universitas von Forschungsthemen aus allen disziplinären Feldern.

In diesem Jahr wird an den 50. Todestag von Marie Luise Freifrau von Kaschnitz-Weinberg erinnert. Kaschnitz war bereits 1955 Büchner-Preis-Trägerin, sie war Gastdozentin für Poetik an der Universität Frankfurt/M. und ihre Werke wurden viel gelesen. Insbesondere einige ihrer Erzählungen (Das dicke Kind, Lupinen) gehörten zum Schulbuch-Kanon. Heute scheint sie zu den Autorinnen zu gehören, deren Werk wieder aus dem Fast-Vergessensein gehoben werden muss. Der Suhrkamp-Verlag, der auch ihre Gesammelten Werke verlegt hat, erinnerte just vergangenes Jahr an bedeutende Protagonistinnen der Nachkriegsliteratur, die durch Briefwechsel im Austausch miteinander standen – gewissermaßen ‚Netzwerkerinnen‘ ihrer Zeit (Über Grenzen sprechen, hg. 2023 von Barbara Agnese), zu denen Kaschnitz neben Ingeborg Bachmann, Nelly Sachs und Hilde Domin gehörte.
Ihre Gedichte und Erzählungen, aber auch ihre Tagebücher, ihre Romane wieder zu lesen oder ihre Hörspiele zu hören lohnt sich schon deshalb, weil sie jede der Formen meisterhaft beherrscht, um sich dann wieder neuen Herausforderungen zuzuwenden. Existentielle Krisen führen zu Änderungen auch der literarischen Form und Sprache.
Im Vortrag soll ein Einblick in die Entwicklung des Werkes gegeben werden, in generischem Querschnitt sollen einzelne Gedichte, Erzählungen, Romane, Tagebücher, Essays und Hörspiele exemplarisch vorgestellt werden. Die Prägung durch Mythen und der Topos des Gartens werden an Beispielen ebenso berührt wie die von Kaschnitz thematisierte Frage nach Heimat – zwischen Bollschweil und ‚südlicher Landschaft‘.


Webseite:
https://www.studiumgenerale.uni-freiburg.de/sg/ev

Interne Verantwortlichkeit:
Studium Generale

Kontakt:
Eva Steil
eva.steil@studgen.uni-freiburg.de