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Exzellenzclusterinitiative Future Forests – Adapting Complex Social-ecological Forest Systems to Global Change

In der aktuellen Wettbewerbsrunde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder ist die Clusterinitiative Future Forests  – Adapting Complex Social-ecological Forest Systems to Global Change der Universität Freiburg einen wichtigen Schritt weitergekommen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat haben die Freiburger Exzellenzclusterinitiative zur Abgabe eines Vollantrags bis zum 22. August 2024 aufgefordert.

Anpassungsfähigere Waldsysteme und nachhaltigere Transformationslösungen

Wälder bedecken circa 30 Prozent der globalen Landfläche und erbringen zahlreiche, essentielle Ökosystemleistungen: Sie stellen erneuerbare Ressourcen bereit, reduzieren die Auswirkungen des Klimawandels, unterstützen die menschliche Gesundheit und bewahren die biologische Vielfalt. Angesichts des raschen Klimawandels, neuartiger Störungen und der Ansiedlung oder des Verlusts von Arten entwickeln sich große Teile der Wälder hin zu neuartigen Ökosystemen, die in der Evolutionsgeschichte keine Entsprechung haben. Es ist sehr ungewiss, inwieweit diese neuartigen Ökosysteme die gewünschten Ökosystemleistungen erbringen und die biologische Vielfalt erhalten können. Veränderungen werden so schnell eintreten, dass natürliche Anpassungsprozesse zu langsam sind.

Tote Baumstämme auf einem Berggipfel.
Bannwald Napf. Foto: Jürgen Bauhus / Universität Freiburg

Parallel sind große gesellschaftliche Veränderungen zu erwarten, die sich aus Prozessen wie Urbanisierung, Globalisierung und Handel, Landnutzung sowie veränderten Ansprüchen in Bezug auf die Leistungen der Natur für den Menschen ergeben. Die natürliche und die soziale Sphäre sind eng miteinander verflochten, interagieren auf komplexe Weise und schaffen so unerwartete Risiken. Mit einem besseren Verständnis dieser Systemdynamik können Strategien entworfen werden, um unerwünschte Entwicklungen zu verhindern. Daher wollen die Forschenden von Future Forests neuartige Beiträge zur Konzeptualisierung und Analyse von Wäldern als neue sozial-ökologische Systeme leisten.

Die Ansätze von Future Forests zur Analyse und Entwicklung von Transformationslösungen für waldbasierte sozial-ökologische Systeme werden die Grundlage für anpassungsfähigere Waldsysteme und nachhaltigere Transformationslösungen als in der Vergangenheit bilden. Diese Ansätze werden auf andere Teile der Welt und ein breites Spektrum von Ökosystemleistungen übertragbar sein.

Beteiligte Fakultäten (in alphabetischer Reihenfolge): Fakultät für Biologie, Medizinische Fakultät, Philosophische Fakultät, Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen.

Zur Liste der Principal Investigators und relevanten Vorarbeiten

Aktuelle Veröffentlichungen:

Ein Porträt von Frau Daniela Kleinschmit

Waldforum der Vereinten Nationen: „Aufforstung ist keine einfache Win-Win-Geschichte“

Interview mit Daniela Kleinschmit, Professorin für Forst- und Umweltpolitik und Präsidentin der internationalen Dachorganisation der Forstwissenschaften IUFRO.

“Die Rolle von Wäldern im Klimaschutz wird zu optimistisch eingeschätzt”

Zur UN-Klimakonferenz in Dubai: Jürgen Bauhus, Marc Hanewinkel und Friederike Lang über Waldpolitik im Zeichen des Klimawandels.

Internationaler Tag des Waldes: Wie technische Innovation hilft, gestresste Wälder besser zu verstehen

Im Sonderforschungsbereich ECOSENSE an der Universität Freiburg entwickeln Forschende der Mikrosystemtechnik und der Umweltwissenschaften gemeinsam neue Sensoren, um die Reaktion von Wäldern auf den Klimawandel zu untersuchen.

Sprecher*innen:

Prof. Dr. Jürgen Bauhus leitet die Professur für Waldbau an der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit der Steuerung der Struktur und Dynamik von Wäldern für die Bereitstellung von Ökosystemleistungen, mit den Auswirkungen von waldbaulichen Maßnahmen auf das Ökosystem und die Anpassung von Wäldern an den globalen Wandel. Für seine Forschung erhielt er den „Scientific Achievement Award“ der International Union of Forest Research Organizations (IUFRO). Er ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats für Waldpolitik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

Prof. Dr. Friederike Lang leitet die Professur für Bodenökologie, die am Institut für Forstwissenschaften der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen angesiedelt ist. Ihre Forschungsschwerpunkte ist die Kopplung von Kohlenstoff- und Nährstoffdynamik in Waldböden, Bodenschutz (Mechanisierte Forstwirtschaft), sowie die Ökologie der Bodenstruktur. Sie forscht derzeit unter anderem im Sonderforschungsbereich ECOSENSE (SFB 1537) zur skalenübergreifenden Quantifizierung von Ökosystemprozessen mittels smarter autonomer Sensornetzwerke und ist Sprecherin der Forschungsgruppe Forest Floor (FOR 5315). Sie ist Mitglied in der Kommission Bodenschutz im Umweltbundesamt und im Wissenschaftlichen Beirat für Waldpolitik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

Marc Hanewinkel

Prof. Dr. Marc Hanewinkel ist Professor für Forstökonomie und Forstplanung am Institut für Forstwissenschaften der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen. Er befasst sich unter anderem mit den Themen Risikoanalyse (Risikoerfassung, -modellierung und -bewertung), Auswirkungen des Klimawandels auf Wälder Europas, Entwicklung adaptiver Managementstrategien, ökonomische Analyse von Klimaänderungen, Bioenergie, Auswirkungen veränderter Waldbewirtschaftungsstrategien sowie den Waldumbau. Derzeit forscht er unter anderem in dem ClimXtreme Verbundprojekt Modul C Impacts – Teilprojekt 11: WIND – Auswirkungen von Winterstürmen in Mitteleuropa. Er ist Mitglied im europäischen Netzwerk für Forstwissenschaften NFZ.forestnet.