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Adolf Otto Reinhold Windaus

1928 Nobelpreis für Chemie
Adolf Otto Reinhold (*1876 – †1959) erhielt den Nobelpreis für seine Verdienste um die Erforschung des Aufbaus der Sterine und ihres Zusammenhanges mit den Vitaminen.

Adolf Windaus ist in Berlin geboren und aufgewachsen. Dort begann er das Studium der Medizin und Chemie u.a. bei dem Nobelpreisträger von 1902, Emil Fischer. Zur Promotion (1899) ging er nach Freiburg zu Heinrich Kiliani, um dort über die Inhaltsstoffe der herzwirksamen Digitalis Pflanzen zu arbeiten, die, wie sich erst viel später zeigte, Steroidstrukturen hatten. Als Habilitationsarbeit begann er das Studium der Struktur des Cholesterins, das in großen Mengen in tierischen Zellen zu finden ist, dessen Struktur und biologische Funktion trotz verschiedener älterer Arbeiten anderer unbekannt waren. Die Habilitation erfolgte 1903, die Struktur des Cholesterins wurde endgültig allerdings erst 1932 geklärt, wobei die kollegiale Kooperation mit Heinrich Wieland eine ideale Unterstützung war.

Windaus vermutete bereits damals einen Zusammenhang zwischen der Cholesterinkonzentration im Blut und Arteriosklerose. Er war in seinen späteren Arbeiten an der Entdeckung des Hormons Histamin beteiligt, er bearbeitete die Struktur des pflanzlichen Ergosterins und klärte in brillanten Arbeiten Struktur und Funktion des Vitamins D, das ebenfalls ein Steroid ist. In einer Industriekooperation klärte er die Struktur des Vitamins B1 auf.

Nach seiner Zeit als Privatdozent in Freiburg, wurde Windaus 1913 nach Innsbruck und 1915 auf den berühmten Lehrstuhl von Otto Wallach nach Göttingen berufen. 1928 wurde ihm der Nobelpreis für Chemie für die Erforschung des Aufbaus der Steroide und ihres Zusammenhanges mit den Vitaminen verliehen.

Windaus stand dem Nationalsozialismus kritisch gegenüber und machte daraus kaum ein Hehl. Mit vielen Ehrungen ausgezeichnet ging er 1944 in den Ruhestand.